Frage an Heinrich Stürtz von Tatjana H. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Stürtz,
noch eine Frage zu den Steuerplänen der Partei DIE LINKE:
MittelschichtlerInnen (z.B. Beamt*innen) befürchten benachteiligt zu werden (teilweise wohl weil sie spüren wie `reich´ sie sind, im Vergleich zur neuen Klasse der 8 Mio. Deklassierten aus den Hartz-Reformen von Rot/Grün und Schwarz/Gelb), wenn DIE LINKE einen Politikwechsel bewirken würde.
Konkret, steuerlich - ist es "nur sozial" oder auch vorteilhaft für die Mittelschicht links (richtig links :)) zu wählen?
Ich hoffe Sie schaffen es im Endspurt noch meine Frage zu beantworten! Ihre Antwort könnte noch etwas bewirken, denke ich :)
Vielen Dank und viel Erfolg morgen!
Sehr geehrte Frau Hasse,
gerne beantworte ich Ihre Frage, auch im Endspurt.
Die Ängste gerade der Angehörigen der Mittelschicht werden schon lange künstlich erzeugt, durch die Medien ebenso wie durch die 4-Parteien-Koalition CDU/FDP/GRÜNE/SPD.
Bei Letztgenannten mit der klaren Absicht, diese sog. "Mitte" als Wähler zu gewinnen.
Aber: Mittelschicht und Mittelstand gehören schon seit einiger Zeit zu den von mir sog. Systemverlierer**innen.
Unten wird die Masse derer, die wenig oder keine Steuern zahlen, immer grösser. Statistisch belegbar ist, daß "die da oben" am ehesten verstehen, auch durch Einflußnahme auf die entsprechende Gesetzgebung, sich ihrer Steuerpflicht zu entledigen, zuletzt durch Steuerflucht. Also wer soll Steuern zahlen: die Mitte.
Der Fehler der Mittelschicht: nach unten zu schauen und sich evtl. sogar reich zu fühlen, andererseits nach oben zu schauen, weil man da uU. gerne hingehören möchte.
Besonders Letzteres ist -statistisch belegbar- nur jedem 500sten möglich. Die Oberschicht, auch schon die untere Oberschicht weiß sich abzugrenzen. Dorthin zu gelangen ist eher durch Erbschaft und/oder Jackpot im Lotto möglich als durch eigene Leistung.
Und: der Blick nach oben verhindert die gesellschaftlich und politisch notwendige Solidarisierung der Lohn/Gehaltsabhängigen.
Interessant ist doch, daß gerade in letzter Zeit eine so geschützte Gruppe Lehrer, zumindest die nicht beamteteten, in einen arbeitsmarktpolitischen Sog geraten, der bisher nur ausserhalb dieser Berufssparte galt; nämlich:du bekommst nur Geld, wenn du arbeitest, ansonsten gibts ja das Jobcenter. Dann kann man die unterrichtsfreie Zeit endlich mal umbenennen in "Zeit der politischen Besinnung".
DIE LINKE. ist (auch insoweit) die einzige Partei, die alle abhängig Beschäftigten arbeitsplatzmässig und steuerlich schützen will und wird.
So sind zB. Lehrer von den Steuererhöhungsplänen der LINKEN gar nicht betroffen.Da lohnt es sich genau hinzuschauen.
Und auch bei bestimmten Mainstream-Informationen wegzuschauen, die nur darauf abzielen, den potentiellen Wähler von der Partei DIE LINKE. fernzuhalten. Mainstream und die anderen Parteien wissen ganz genau: wenn Bürger**innen und Wähler**innen ihre eigenen Interessen ernsthaft verfolgen und die Parteiprogramme genauer anschauen, landen sie notwendigerweise bei der LINKEN.
Weil das Programm eben am allerstärksten sozial und gerecht ausgestaltet ist, was zuletzt sogar Spiegel und FAZ gerade auch hinsichtlich der Seriösität der Finanzierung festgestellt haben. Beide Organe sicher nicht der Linkslastigkeit verdächtig.
Ich will´s mal ganz selbstbewußt sagen: die Zeit für unser Programm ist schon lange reif, als Gegenentwurf gegen die althergebrachten Gesellschafts-und Wirtschaftsmodelle, die mit einer Portion Frechheit als alternativlos hingestellt werden. Die Menschen sind gerade im Begriff, dies zu erkennen und sich -auch bei Wahlen- gegen die unerfüllten Wahlversprechen der letzten 25 Jahre zu wehren, die unsachlichen Anfeindungen gegen die LINKE zu durchschauen und DIE LINKE als wählbar zu erkennen.
Möge Ihnen, Frau T. Hasse, dies bis zum nächsten Wahltag auch noch möglich sein.
Wenn nicht, bleiben Sie am Ball, nach dem Motto: nach der Wahl ist vor der Wahl.
Ich wünsche Ihnen eine gute Hand beim Kreuzchen machen, und daß sich ihre Erwartungen in die Politik der nächsten Jahre erfüllen mögen.
Mit besten Grüssen
Heinrich L. Stürtz