Frage an Heiner Dunckel von Wolfgang H. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dunckel,
Viele Entscheidungen bzgl. der Pandemie wurden getroffen. Es gibt sicherlich viele Maßnahmen und Punkte, die man diskutieren könnte, ich möchte jedoch auf einen ganz speziellen Punkt eingehen: Das Schließen der Fitnessstudios in SH und Flensburg.
Die allerletzte Instanz vor Corona sind nicht die Maßnahmen, sondern unser eigenes Immunsystem. Genau dieses gilt es, besonders in der Winterzeit, zu stärken. SHh at in letzter Zeit Regelungen getroffen, die unter gewissen Aspekten wenig Sinn ergeben wie z.B. dass Busfahrer keine Masken tragen, wohingegen Fahrgäste eine Maske tragen sollen). Meines Empfindens nach auch die Schließung der Fitnessutdios, die, beim besten Willen, nicht ernsthaft als "Freizeit"-Einrichtung definiert werden sollte. Tatsächlich sind sie "Immunssystem-Stärkungs-Einrichtungen". Das Fitnessstudio bietet neben prof. Geräten auch prof. Beratungen durch Mitarbeiter um Übungen korrekt auszuführen. Ich muss Ihnen sicherlich nicht erklären in wie fern Sport die Gesundheit fördert und richtig ausgeführter (Leistungs-)Sport zur Zeiten des Lockdowns besonders schwer geworden ist, von den positiven psychologischen Effekten wie eine Tagesroutine, die ein Studiobesuch mit sich bringt ganz zu schweigen. Von daher gehen wir am besten von der Überleitung gleich zu den Fragen:
1. Mit welcher Begründung wurden Fitnesssutdios geschlossen?
2. Auf was (Zahlen, Veröffentlichungen, Umfragen) basiert o.g. Beschluss?
3. Sind diese Maßnahmen aus IHRER Sicht gerechtfertigt? Wie betrachten Sie das mit ihrem Wissen?
4. Diesbezüglich, wie ist die Meinung in IHREM proffesionellem Umfeld?
5. Ist der Beschluss die Studios geschlossen zu halten unter Berücksichtigung neuer Erkenntnisse haltbar?
6. Zählt die SafeACTiVE Study als Teil dieser neuen Erkenntnis? (Bitte begründen)
7. Werden neue Erkenntnisse am 20.12.20 mit in die Entscheidung fließen, wenn es darum geht o.g. Maßnahme für SH und FL zu verlängern?
8. Wann gilt etwas als neue Erkenntnis?
Sehr geehrter Herr Hansen,
vielen Dank für Ihre Fragen zur Schließung von Fitnessstudios in Schleswig-Holstein. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle gerne auf Ihre berechtigen Fragen antworten.
Erst einmal stimme ich Ihnen selbstverständlich zu, dass Sporttreiben natürlich gut für unser Immunsystem ist und dazu beiträgt, uns gesund zu halten. Als Psychologe weiß ich ebenfalls allzu gut, wie wichtig für viele Menschen der Sport und auch der Besuch der Sport- oder Fitnessstudios innerhalb ihres Tagesablaufes und ihrer Tagesstruktur sind.
Wie Sie sicher wissen werden die aktuellen Verordnungen und Regelungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie durch die Länder erlassen und umgesetzt. Da ich weder Teil der Landesregierung noch Teil einer regierungstragenden Landtagsfraktion bin, bitte ich Sie um Verständnis, dass ich nicht jede Ihrer Fragen beantworten kann.
Fitness- und Sportstudios, und das zielt auf Ihre erst Frage ab, unterliegen nicht speziellen Sonderregelungen, sondern ihre Schließung ergibt sich aus den grundsätzlichen Kontaktbeschränkungen. Ausnahmen gelten, das wird Ihnen bekannt sein, für Profi- und Berufssportler, Kaderathleten, Rettungsschwimmer usw. Eine solche Unterscheidung halte ich für sinnvoll.
Aktuelle und neue Erkenntnisse über das Infektionsgeschehen werden selbstverständlich in immer neue und zu revidierende Entschlüsse mit einbezogen. Ob die von Ihnen genannte Veröffentlichung dabei ist, übersehe ich leider nicht. Die von Ihnen angesprochene Frage der der Verhältnismäßigkeit wird in den Regelungen immer wieder überprüft und diskutiert.
Zum Schluss ist mir eines noch besonders wichtig: Die Pandemie wird vor allem von Superspreading-Events „getrieben“. Diese treten vor allem dort auf, wo sich viele Menschen über einen längeren Zeitraum in geschlossenen Räumen aufhalten. Dies trifft auf Fitnessstudios sicher zu. In der aktuellen Lage wurde zwar das exponentielle Wachstum gestoppt, wir haben aber immer noch Neuinfektionszahlen auf einem sehr hohen Level. Hier ist jede neue Infektion eine zu viel. Deswegen bitte ich Sie und die vielen Besucherinnen und Besucher von Fitnessstudios um Verständnis, wenn die Studios, auch mit Blick auf den Eigenschutz der Nutzerinnen und Nutzer, im Rahmen des Gesamtpakets der geltenden Maßnahmen, aktuell geschlossen bleiben.
Ich kann abschließend nur appellieren, dass wir alle zusammen unsere Kontakt soweit wie möglich beschränken, um eine dramatische Entwicklung aufzuhalten.
Mit besten Grüßen,
Heiner Dunckel, MdL