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Heike Werner
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Frage von Patricia L. •

Frage an Heike Werner von Patricia L. bezüglich Gesundheit

Was möchten Sie für Behinderte tun/Bauen?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Lischka,

In meiner Fraktion im Sächsischen Landtag war ich Sprecherin für Gleichstellungspolitik. Diesen Ansatz fasse ich weit. Obwohl formell alle Menschen die gleichen Rechte haben, erleben wir auch in Deutschland, dass es Diskriminierungen/Ungleichheit auf Grund von Hautfarbe, Herkunft, Beeinträchtigung, Religion, Geschlecht, Alter, Lebensweise usw. gibt. Diese Diskriminierungen abzubauen, gleiche Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen, jedem Menschen ein selbstständiges und mündiges Leben leben zu lassen ist mir ein sehr wichtiges Ziel. Und dieses hat ein „weites Feld“, ist ein Querschnittsthema und findet sich somit in Bildung, Partizipation, kulturelle und soziale Infrastruktur, Mobilität, Ökologie usw. Dieses Anliegen finde ich in ihrer Frage sehr konkret wieder.

Zu diesem Thema haben wir einen Gesetzentwurf in den Landtag eingebracht, der leider abgelehnt wurde. Wir werden dies aber im neuen Landtag natürlich weiter verfolgen.

Eine Antwort wäre meine Forderung nach kurzen Wegen. Dies ist nicht nur für Kinder oder Ältere wichtig sondern auch für Menschen mit Behinderung und auch eine ökologisch sinnvolle Strategie. Aber es bedarf weiterhin eines entsprechenden Verkehrskonzeptes. Barrierefreie Zugänge sind wichtig. Aber auch der Erhalt und Ausbau eines öffentlichen Personenverkehrs. Der Erhalt der Straßenbahnlinie 9 zählt dazu.

Barrierefreiheit hat das Ziel, dass jeder am Leben teilhaben kann. In Finnland steht im Schulgesetz das recht auf wohnortnahe Bildung. Dies führt dazu, dass es kaum noch spezielle Förderschulen gibt sondern alle Schulen barrierefrei sind und Integration so wirklich umgesetzt wird.
In diesem Sinne würde ich mich auch für das Agrabad einsetzen. Nicht nur, weil Eltern ihre Kinder, wenn diese allein unterwegs sind, lieber in das zentrale, betreute Bad gehen lassen sondern weil für Menschen im Rollstuhl oder gehbehinderte Menschen Strandbäder nur schwer zu besuchen sind.
Barrierefreiheit müssen alle Sanierungen und Neubaue berücksichtigen!

Die besonderen Belange von Menschen mit Behinderung muss bei der Gestaltung von Bescheiden und Vordrucken berücksichtigt und Informationstechnik barrierefrei gestaltet werden.
Das Recht zur Nutzung der Gebärdensprache und anderer geigneter Kommunikationsformen sollte nicht nur auf Ebene der Landesbehörden sondern auch auf kommunaler Ebene verwirklicht werden.

Natürlich brauchen die Kommunen dazu auch die entsprechenden finanziellen Mittel. Im Landtag haben wir einen Antrag für ein Programm für barrierefreie Kommunen gestellt. Dieser wurde leider abgelehnt. Wenn sie die Diskussion dazu interessiert, schick ich ihnen das Protokoll gern zu.

Auf Nachfragen freu ich mich,
herzliche Grüße
Heike Werner