Frage an Heidrun Sedlacik von Ingeborg G. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Sedlacik,
die Null-Bock-Mentalität unter Jugendlichen greift immer weiter um sich, vergeudete Lebenszeit und ein schlechter Start ins Leben sind einige der Folgen. Gibt es Konzepte der Partei Die Linke gegen diese Erscheinung?
Mit freundlichen Grüßen
I. Giewald
Sehr geehrte Frau Giewald,
Jede Mutter freut sich, wenn sie erleben kann, dass sich ihre Kinder gut entwickeln und später als junge Menschen selbstbewusst ihre eigen Weg gehen. Dazu braucht es in erster Linie einer Familienpolitik mit sozialer Sicherheit und Motivation sich Bildung anzueignen. Ich erlebe dieses Glück mit meinen drei Kindern und ich wünsche es vielen Familien.
Sie Fragen nach Konzepten der LINKEN. Der Landesjugendring hat uns Landtagskandidaten Wahlprüfsteine gestellt, die ich hier in Auszügen als Argumente gegen die so genannte „Null-Bock-Stimmung bei Jugendlichen“ wiederholen möchte, da sie natürlich auch meinen Vorstellungen entsprechen:
- DIE LINKE tritt ein für eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Arbeitswelt, das soll erreicht werden durch* den Ausbau der Kitas zu Bildungs- und Familienzentren und mehr Plätze für unter Dreijährige, flexible Arbeitszeitmodelle und Arbeitsplatzgestaltung (z.B. Telearbeitsplätze), den Ausbau von Beratungsstellen, der Familienhilfe und aufsuchender Hilfen.
- DIE LINKE will der Abwanderung junger Menschen aus Thüringen gegenzusteuern durch* die Bereitstellung von betrieblichen Ausbildungsplätzen besonders auch für junge Frauen mit besseren Übernahmechancen, einer Ausbildungsquote im öffentlichen Dienst von mind. 6 %,, die Anhebung des Lohnniveaus und die Einführung eines Mindestlohnes.
- DIE LINKE sieht im längeren gemeinsamen Lernen einen *notwendigen Schritt, um ein ausgrenzendes Schulsystem zu überwinden. Es schafft die Voraussetzung für wirkliche Chancengerechtigkeit in der Schulbildung und ist unumgänglich für ein Land, das sich an weltweit erfolgreichen Bildungsnationen orientiert.
- DIE LINKE will, dass Berufsorientierung und Berufswahlvorbereitung *feste Bestandteile an allen allgemein bildenden Schulen werden. Dazu gehören ein polytechnisch orientierter Unterricht und konkrete berufsvorbereitende Maßnahmen wie Exkursionen und Praktika. Berufswahlberatung muss zum Angebot jeder Schule gehören, auch um die Festlegung auf typische weibliche oder männliche Berufe aufzubrechen.
- DIE LINKE lehnt Studiengebühren *grundsätzlich ab, *weil* sie die soziale Spaltung vertiefen und bildungs- sowie gesellschaftspolitisch kontraproduktiv sind.
- DIE LINKE will die Beteiligung junger Menschen fördern durch* mehr reale Einflussmöglichkeiten z.B. durch Schulkonferenzen oder Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekte in den Kommunen. Kinder und Jugendliche müssen die Möglichkeit haben, ihre Sicht der Welt einzubringen und ihr eigenes Leben mitzubestimmen.
- DIE LINKE will die Absenkung des aktiven Wahlrechts bei Kommunal- und Landtagswahl auf 16 Jahre ist* umsetzen, um die demokratischen Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen zu verbessern. Damit können sie ihre eigenen Interessen besser vertreten und es hilft, Demokratie zu stabilisieren. Kindern und Jugendlichen ist auf Augenhöhe zu begegnen.
- Das Land muss die Rahmenbedingungen schaffen. In den Kommunen darf es nicht an den Finanzen scheitern, dass Angebote vorgehalten werden für eine attraktive Jugendarbeit im Bereich Bildung, Sport und Kultur. Die vielen neu gewählten Mandatsträger auf kommunaler Ebene müssen und werden sich dafür stark machen. Denn die Jugend ist unsere Zukunft!
Mit freundlichen Grüßen
Heidrun Sedlacik