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Heidrun Sedlacik
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Frage von Ines Z. •

Frage an Heidrun Sedlacik von Ines Z. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Sedlacik

OTZ vom 5.8.09
In Thüringen werden bundesweit bei den längsten Arbeitszeiten die niedrigsten Löhne gezahlt. Jeden Monat haben die hiesigen Arbeitnehmer 546 Euro weniger in der Lohntüte als ihre Kollegen im Westen. So Steffen Lemme in Erfurt bei der Vorstellung einer Studie, die der Gewerkschaftsbund in Auftrag gegeben hatte.
Was wollen und können Sie tun um dieses zu ändern ?

Ines Zipfel

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Zipfel,

Lohndumping in Thüringen hat Konjunktur. Die Zahl der Beschäftigten, die vom Lohn ihrer Arbeit nicht leben können steigt weiter. Stundenlöhne von fünf Euro und weniger sind keine Seltenheit. Anhaltende Massenarbeitslosigkeit, Hartz IV und der Boom der Leiharbeit drücken auf die Löhne. Seit 1995 ist der Anteil der Niedriglöhne von 15 auf 22 Prozent gewachsen. Insbesondere Frauen werden oft schlecht bezahlt.

Dieser Zustand ist einer reichen Gesellschaft unwürdig. Von Arbeit muss man leben können. Nur ein gesetzlicher allgemeiner Mindestlohn kann dem Lohndumping eine Grenze setzen, unter der nichts mehr erlaubt ist. Nur ein ausreichend hoher Mindestlohn kann Hungerlöhne, die nicht zum Leben reichen, verhindern. Wenn die Löhne wieder auf einem sicheren Fundament stehen, gehen auch die Einnahmeausfälle bei Steuern und Sozialversicherungen infolge Lohndumping und prekärer Arbeit zurück. Die Staatskassen werden von aufstockenden Sozialleistungen entlastet. Schließlich stärkt ein gesetzlicher Mindestlohn auch die Binnennachfrage.

DIE LINKE fordert die Einführung eines gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohns nach französischem Vorbild, der in der nächsten Wahlperiode auf 10 Euro pro Stunde erhöht wird und Jahr für Jahr zumindest in dem Maße wächst, wie die Lebenshaltungskosten steigen. Ein gesetzlicher Mindestlohn verhindert für Unternehmenruinöse Unterbiertungswettläufe, da alle Unternehmen den gleichen Mindestlohn zahlen müssen.

Ich finde die Einführung des Mindestlohnes ist sozial grecht, weil er ein weiteres Auseinanderdriften der Gesellschft in Arm und Reich begrenzt.
Mit freundlichen Grüßen
Heidrun Sedlacik