Frage an Heidrun Sedlacik von Anita K. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Sedlacik,
Anfang Juni 2009 fand in Leipzig der 63. Deutsche Mietertag, eine Mitgliederversammlung des Deutschen Mieterbundes statt. Gefordert wurde dort unter anderem, das Recht auf Wohnen endlich in die Verfassung aufzunehmen. Daher meine Frage an Sie als wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Thüringer Landtag: Unterstützen Sie die Forderung des Deutschen Mieterbundes, ein Verfassungsrecht auf Wohnen im Grundgesetz zu verankern? Des Weiteren interessiert mich, welche Positionen Sie zur Privatisierung öffentlichen Wohnungsbestandes beziehen.
Vielen Dank für Ihre Antwort
Anita Kölbel
Sehr geehrte Frau Kölbel,
Natürlich unterstütze ich die Forderungen des Deutschen Mieterbundes.Für DIE LINKE gehört eine sichere, dem Bedarf entsprechende Wohnung zu den Grundvoraussetzungen sozialer Sicherheit und Menschwürde. Die Aufnahme eines einklagbaren Rechts auf Wohnung ins Grundgesetz ist daher eine wohnungspolitischen Kernforderung der LINKEN. Die Linksfraktion im Deutschen Bundestag hat diesbezüglich aktuell einen Gesetzesentwurf zur Änderung des Grundgesetzes in den Bundestag eingebracht, der neben einer Reihe anderer sozialer Grundrechte explizit das Grundrecht auf eine menschenwürdige Wohnung einfordert. Zur weiteren Frage der Privatisierung:
DIE LINKE lehnt die Privatisierung kommunaler Wohnungsbestände zum Zweck der Haushaltssanierung ab und fordert seit langem ein Ende des Ausverkaufs öffentlicher Wohnungsunternehmen sowie die Förderung der Rekommunalisierung. Mit dem Verkauf verliert die Kommune nicht nur einen zuverlässigen Partner im Stadtumbau, sondern vergibt sich zudem städtebaulichen und insbesondere auch sozialpolitischen Handlungsspielraum. Vor dem Hintergrund des Wachsenden Anteils älterer Menschen und der Zunahme sozial-räumlicher Polarisierungsprozesse ist eine solche Politik zu kurzfristig gedacht und nicht vertretbar. Ich setze mich überall dafür ein und unterstütze Bürgerinitiativen wie z.B. in meiner Nachbarstadt Zeulenroda-Triebes, dass es auch künftig einen öffentlichen Wohnungsbestand gibt und Wohnen für alle Bevölkerungsschichten dauerhaft bezahlbar bleibt.
Mit freundlichen Grüßen
Heidrun Sedlacik