Wie stehen sie zur Unabhängigkeit Kosovos, welcher sich als grundlegend demokratischer Staat herausstellt nicht wie Serbien?

Lieber Herr B.,
auch wenn wir in der Vergangenheit als Linke die Abspaltung des Kosovo aus völkerrechtlicher Perspektive kritisch gesehen haben, wollen wir keinesfalls die gelebte Realität der letzten Jahre zurückdrehen. Der einzig richtige Weg ist es, die bestehenden Spannungen weiter abzubauen, die Aussöhnung voranzutreiben und eine Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Seiten herzustellen. Dazu ist neben der politischen Ebene – beispielsweise die Umsetzung der Vereinbarungen aus dem Brüsseler Dialog – auch auf zivilgesellschaftlicher Ebene ein voranschreiten der Beziehungen wichtig. Lokaler Austausch, gemeinsame Veranstaltungen und die Anerkennung des Leids auf beiden Seiten, insbesondere auch der Gewalt gegenüber Zivilisten, ist nötig. Die Aufgabe einer deutschen Bundesregierung, genauso wie auch der EU, ist es, solche Prozesse gezielt zu fördern.
Herzliche Grüße
Heidi Reichinnek