Frage von Felix H. •

Ihre Partei fordert vor dem Hintergrund des Mangels transgenerationaler Erfahrungen des Widerstands gg. Aggressoren "Worte statt Waffen". Ist das mit ost-, ostmittel- u. nordeurop. Linken abgestimmt?

Nennenswerte Teile Ihrer Partei(spitze) und Sie persönlich fordern friedensbewegt und vor dem historisch-soziologischen Hintergrund des Mangels nennenswerter transgenerationaler deutscher Erfahrungen des Widerstands gegen Aggressoren: "Worte statt Waffen" in dem vor 11 Jahren vom Zaun gebrochenen und vor über 3 Jahren zum Vollinvasionsversuch überführten Angriffskrieg gegen die ukrainische Staatlichkeit (https://www.perlentaucher.de/buch/jan-van-aken/worte-statt-waffen.html)

Würden Sie für diesen Pazifismus auch mit der AfD gemeinsam gegen Waffenlieferungen abstimmen? https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-02/linke-aussenpolitik-pazifismus-waffenlieferungen-ukraine-heidi-reichinnek

Ist die dogmenhafte Formel "Worte statt Waffen" mit ostmittel-, ost- und nordeuropäischen Linken abgestimmt und, wenn ja, wann und in welchen Foren? https://www.jungle.world/artikel/2022/23/im-land-der-besserwisser

Portrait von Heidi Reichinnek
Antwort von
Die Linke

Lieber Herr H.,

 

es gehört seit jeher zur DNA linker Gruppierungen, gegen Kriege zu sein und für Verhandlungslösungen einzutreten. Das liegt unter anderem darin begründet, dass insbesondere weniger privilegierte Bevölkerungsgruppen in diesen Kriegen sterben. Die Perspektive dieser Menschen nehmen wir in der Debatte ein und fordern deshalb mehr diplomatische Anstrengungen, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Die letzten Jahre haben trotz Waffenlieferungen die Ukraine einem Sieg nicht näher gebracht, aber zehntausende Menschenleben gefordert. Wir halten es deshalb für dringend geboten, andere Wege zu gehen. 

Die Notwendigkeit der Verteidigungsfähigkeit der Europäischen Union steht für uns völlig außer Frage. Dafür fordern wir seit langem Anstrengungen zu einem Verteidigungsbündnis, das in erster Linie auf Kooperation setzt. Noch einmal unterstrichen wird diese Forderung nach neuen Wegen durch die völlig erratische Außenpolitik der USA der letzten Monate, die jede Verlässlichkeit vermissen lässt. 

 

Herzliche Grüße

Heidi Reichinnek

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