Portrait von Heidi Reichinnek
Heidi Reichinnek
DIE LINKE
100 %
16 / 16 Fragen beantwortet
Frage von Marlies B. •

Finden Sie es vertretbar, wenn jetzt auch Bürger mit natürlicher Immunität und Impfgeschädigte zu einer Covid-Impfung verpflichtet werden, obwohl sie keinen befriedigenden Fremdschutz bietet?

Aktuell erkranken laut RKI selbst dreifach Geimpfte in der Altersgruppe 18 bis 59 genauso häufig an Covid 19 wie nicht Geimpfte.
Siehe RKI-Wochenbericht vom 31.03.2022, S. 27, Abb. 21:

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2022-03-31.pdf?__blob=publicationFile

Eine Grundimmunisierung durch überstandene Krankheit wird auch mit Nachweis (z. B. T-Zellen-Test) regelmäßig nicht anerkannt. Medizinisch ist das nicht nachvollziehbar.
Zur Bedeutung natürlicher Immunität siehe das Schreiben von 81 Wissenschaftlern zur Covid-19-Impfpflicht vom 09.03.22, S. 12 f.:

https://7argumente.de/

Zu schweren Nebenwirkungen mit und ohne Todesfolge siehe a.a.O., S. 29 ff..
Wie kann man Impfgeschädigten bzw. ihren Angehörigen eine strafbewehrte Impfpflicht zumuten? Das kann ich nicht begreifen; Und viele andere Mitbürger können es auch nicht;

Portrait von Heidi Reichinnek
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau B.,

grundsätzlich stehe ich einer allgemeinen Impfpflicht offen gegenüber. Gerade die von Ihnen angeführte Grafik des RKI zeigt ja recht deutlich die massiv geringere Hospitalisierungsquote bei Geimpften. Voraussetzung zur Zustimmung zu einer Impfpflicht wäre aber aus meiner Sicht auch der Schutz vor Infektion und Weitergabe, der unter den aktuellen Voraussetzungen nicht gegeben ist. Darüber hinaus muss ein solches Gesetz immer auch Ausnahmen von der Pflicht aus medizinischen Gründen enthalten. Eine schwerwiegende Nebenwirkung auf eine bereits erfolgte Impfung wäre sicherlich eine solche Ausnahme.
Bei den gestern zur Abstimmung stehenden Vorschlägen zu einer partiellen Impfpflicht habe ich zum einen aufgrund der konkreten Ausgestaltung und zum anderen wegen dem zeitlichen Zusammenfallen mit weitgehenden Lockerungen und der damit nicht gegeben Verhältnismäßigkeit, dagegen gestimmt.

Mit freundlichen Grüßen
Heidi Reichinnek

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Heidi Reichinnek
Heidi Reichinnek
DIE LINKE