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Heidemarie Wright
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Frage von Philipp B. •

Frage an Heidemarie Wright von Philipp B. bezüglich Bildung und Erziehung

Hallo,
welche Wege würden Sie in der Bildungspolitik einschlagen und inwiefern würden Sie sich für unsere Region stark machen?

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SPD

Sehr geehrter Herr Berninger,

als wichtige Richtungsentscheidung in der Bildungspolitik betrachte ich das Investitionsprogramm "Zukunft Bildung und Betreuung" (IZBB), mit dem die Bundesregierung die Länder beim bedarfsgerechten Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen unterstützt. Von den IZBB-Mitteln profitieren bundesweit gegenwärtig rund 3.000 Ganztagsschulen. Im diesem Schuljahr steigt die Zahl auf 5.000 Schulen an. Das Investitionsprogramm ist ein Schritt auf dem Weg zu einer Bildungsreform, den Bund und Länder gemeinsam beschreiten. Ganztagsschulen sind eine bedeutende Voraussetzung für eine bessere Bildung. Deutschland hat bei den letzten Schulleistungsvergleichen schlecht abgeschnitten. Der internationale Vergleich bei den letzten PISA-Studien hat die strukturellen Schwächen des deutschen Bildungssystems aufgedeckt: Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler beim Lesen, der Mathematik oder in den Naturwissenschaften sind nur durchschnittlich. In keinem anderen Industriestaat entscheidet die soziale Herkunft so sehr über den Schulerfolg und die Bildungschancen wie in Deutschland. Zugleich gelingt die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund deutlich schlechter. Ganztagsschulen bieten durch ihr Mehr an Zeit bessere Voraussetzungen für die Lösung dieser zentralen Probleme unseres Schulsystems. Sie ermöglichen eine individuelle Förderung, die auf die unterschiedlichen Stärken, Interessen und Voraussetzungen des einzelnen Kindes eingeht. Ganztagsschulen leisten auch die bessere Verzahnung von Unterricht und außerschulischen Bildungs- und Freizeitangeboten. Ganztagsschulen helfen schließlich den Eltern dabei, Familie und Beruf zu vereinbaren und entsprechen damit besser den heutigen Bedürfnissen vieler Eltern. Mit dem Ausbau von Ganztagsschulen nähert sich Deutschland den europäischen und internationalen Maßstäben schulischer Förderung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen.

Mit freundlichen Grüßen
Heidi Wright, MdB

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SPD

Sehr geehrter Herr Berninger,
da in unseren Büros sehr fleißige Mitarbeiter sitzen, erhalten Sie auf Ihre Mail hier noch eine weiterführende Antwort:

Ich danke Ihnen für Ihre Anfrage zur Bildungspolitik und meinem möglichen Engagement in diesem Bereich.

Bildungpolitik ist ein Hauptthema für die SPD in diesem Bundestagswahlkampf. Zum einen geht es darum, Bildung für jeden zugänglich zu machen und nicht durch Maßnahmen wie Studiengebühren mittellosere Schichten außen vor zu lassen. Es gilt die Chancen auf einen höheren Bildungsabschluss auch für weniger priveligierte Schichten unserer Gesellschaft zu erhöhen. Haben doch jüngste Untersuchungen ganz deutlich aufgeführt, dass in Deutschland und gerade auch in Bayern der gesellschaftliche Status maßgebend dafür ist, welche Schulart und welchen Schulabschluss ein Kind meistern kann. In den 7 Jahren rot-grüner Regierungskoalition konnte sowohl der Betrag des Bafög (Steigerung um 1,1 Mrd Euro) als auch die Gefördertenquote durch Bafög (von 21,2% auf 25,7%) gesteigert werden. Das heißt jeder 4. Studienanfänger erhält Bafög und dies ermöglicht jungen Menschen ein Studium, die es sich ohne Bafög nicht hätten leisten können. Dies resultiert auch in steigenden Studentenzahlen.

Auf die vorschulische und schulische Ausbildung von Kindern hat die Bundespolitik aufgrund des Föderalismus leider wenig Einfluss, d.h. sie ist Ländersache. Jedoch wurden von der Bundesregierung mit dem Investitionsprogramm Zukunft Bildung und Betreuung (IZBB) insgesamt 4 Mrd. Euro bereitsgestellt, um den Ausbau der Ganztagsschulen in Deutschland zu fördern. In Bayern werden die Mittel leider hauptsächlich dazu benutzt, das von der bayerischen Staatsregierung eingeführte G 8 zu realisieren. Dabei ist von der Bundesregierung mit dem Ganztagschulkonzept vor allem an Grund- und Hauptschulen gedacht worden. Hier geht es nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um Entkrampfung der bestehenden Lehrpläne und um Vermittlung sozialer Kompetenzen innnerhalb der Schule.
Ein zweites wichtiges Gesetz, das von der rot-grünen Bundesregierung auf den Weg gebracht wurde, ist das Tagesbetreuungsausbaugesetz, mit dessen Hilfe bis 2010 rund 230 000 zusätzliche Plätze in Kindergärten, Krippen und in der Tagespflege entstehen sollen. Damit soll in Zukunft gerade jungen Müttern, aber auch Vätern, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichter werden. Auch soll in Zukunft eine große Bedeutung der Ausbildung von ErzieherInnen zukommen und auch deren Fortbildung gefördert werden. Der Bildungsstandard und die Bildungsziele von Kindertagesstätten werden neu zu definieren und zu vereinheitlichen sein.

In der Region sehe ich meine Aufgabe darin, Schulen zu unterstützen, die die Ganztagsbetreuung einzügig anbieten wollen, gerade Haupt- und Grundschulen oder als Gemeinde- und Kreisrätin sie dazu zu animieren.. Auch den Ausbau von Kindertagesstätten- und Krippenplätzen möchte ich in meinem Wahlkreis unterstützend begleiten.

Mit freundlichen Grüßen
gez.
Heidi Wright

i.A.
Gabriele Almritter, Mitarbeiterin