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Heidemarie Wieczorek-Zeul
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Frage von Lars T. •

Frage an Heidemarie Wieczorek-Zeul von Lars T. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Wieczorek-Zeul,

ich verstehe Ihre Aussage bezüglich der Versicherungspflicht nicht:

"Damit gewährleisten wir, dass wirklich alle Menschen die für sie notwendigen medizinischen Behandlungen zu bezahlbaren Tarifen bekommen. Endlich haben wir auch eine Lösung für die rund 60.000 Menschen gefunden, die jährlich - etwa weil sie ihren Arbeitsplatz verloren haben - aus der privaten Krankenversicherung heraus zu fallen drohten."

Wenn jemand aus der PKV rausgeflogen ist, dann konnte er seine Beiträge nicht mehr zahlen! Wieso soll er sie jetzt zahlen können, wenn er wieder Mitglied werden kann ??

Sie nötigen also die Menschen, die als Selbständige "gescheitert" sind, zum Sozialamt zu gehen! Toll. Die werden sich freuen !!

L. Tido

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Tido,

für Ihre Rückfrage zur Gesundheitsreform danke ich Ihnen recht herzlich. Die Gelegenheit, Ihnen den Sachstand etwas näher zu erläutern, nehme ich gerne wahr.

Die Krankenversicherung wird mit der nun verabschiedeten Gesundheitsreform ab dem 1. Januar 2009 zur Pflicht. Jede und jeder wird künftig krankenversichert sein. Das ist ein gewaltiger Fortschritt für unsere Gesellschaft insgesamt. Der SPD-Bundestagsfraktion ist jedoch klar, dass eine Versicherungspflicht nur realisiert werden kann, wenn es auch einen bezahlbaren Tarif gibt. Deshalb haben wir den Basistarif eingeführt. Dieser muss sowohl von den gesetzlichen als auch von den privaten Krankenkassen angeboten werden.

Der Basistarif ermöglicht es den Versicherten, die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen bei einer privaten Versicherungsgesellschaft wahrzunehmen. So werden künftig alle Menschen eine angemessene medizinische Versorgung erhalten, auch wenn sie nicht viel Geld für die Gesundheitsversorgung aufwenden können.

Während die Privatversicherten im Falle finanzieller Probleme bisher die Versicherung verlassen mussten, können sie nun auf diesen Basistarif zurückgreifen und Mitglied ihrer Krankenkasse bleiben. Sie bleiben damit auch Teil der Solidargemeinschaft.

Außerdem können Privatversicherte künftig sowohl die Krankenkasse als auch den Tarif wechseln, ohne ihre Altersrückstellungen zu verlieren. Dies ist ebenfalls ein wichtiger Schritt nach vorn. Das neue System ist also nicht nur solidarischer als das alte, sondern fördert zudem noch den Wettbewerb zwischen den Kassen.

Diese Verbesserung des Wettbewerbs ist für uns allerdings kein Selbstzweck. Der Wettbewerb soll ebenso dazu führen, dass jeder Euro im Sinne der Versicherten eingesetzt wird. So soll Gesundheit bezahlbar bleiben.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen die Thematik auf diesem Wege etwas näher bringen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre
Heidemarie Wieczorek-Zeul