Frage an Hartwig Kohl von Hans-Carl R. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Kohl,
was würden Sie konkret dagegen von "staatswegen" gegen eine drohende Gefährdung der wohnortnahen "Hausarztversorgung" tun?
Innerhalb des bestehenden Gesundheitssystems kann die wohnortnahe haus- und fachärztliche Versorgung kurz- bis mittelfristig nicht mehr sichergestellt werden.
Wir brauchen deshalb ein neues Gesundheitssystem, das die bewährten Regelungen der PKV in ein Gesamtsystem aufnimmt und einen sozialen Ausgleich ermöglicht sowie auf Dauer sicherstellt.
Dies kann nur durch ein neues Gesundheitskonzept geschehen, denn das jetzige System ist nicht reformierbar. Belege dafür sind:
unzählige Reformversuche der vergangenen Jahrzehnte, von denen keiner auch nur ansatzweise zum Erfolg geführt hat,
eine nicht mehr korrigierbare Fehlverteilung der Mittel im bestehenden System,
die nicht mehr steuerbar Überinanspruchnahme im bestehenden System,
die demographische Entwicklung, auf dessen Probleme in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung das bestehende System nicht vorbereit ist
der medizinische Fortschritt,
die längere Lebenszeit sowie
die Aufnahme versicherungsfremder Leistungen, die ein enormes Ausmaß angenommen haben. Letztere sollten durch den Staat aus Steuermitteln finanziert werden.
Die FREIEN WÄHLER und auch ich persönlich stehen deshalb für die komplette Abschaffung des bestehenden Gesundheitssystems und die Etablierung der „Sozialen Gesundheitsversicherung“, dem gesundheitspolitischen Konzept der FREIEN WÄHLER.
Wesentliche Punkte hierbei sind:
Verbreiterung der Einnahmebasis durch Hinzuziehen aller Einkommensarten
Versicherungspflicht aller Bürger unter Wegfall der Versicherungspflichtgrenze und Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze,
Definition einer solidarisch zu finanzierenden Grundversorgung, die alle Kassen ohne Gesundheitsprüfung anbieten müssen (Kontrahierungszwang)
Transparente und nachvollziehbare Rechnungsstellung vom Arzt an den Patienten
Einheitliche Gebührenordnung für alle Kassenarten mit festen Preisen; Beendigung des Punktesystems
„weiße Liste“, d.h. Erstellen einer Medikamentenliste, auf Grundlage derer die Ärzte Medikamente verordnen ohne Gefahr zu laufen, von den Krankenkassen in Regress genommen zu werden,
Rückführung der Krankenkassen auf ihre eigentliche Aufgabe: die körperschaftliche Verwaltung der Versichertengelder,
Erhalt der Krankenhaus- und Klinikträgerschaft in öffentlicher Hand, keine Privatisierung bzw. Ökonomisierung bzw. Kommerzialisierung der ambulanten und stationären Krankenversorgung.
Dr.med.Hartwig Kohl, Bundestagsdirektkandidat der FREIEN WÄHLER, gesundheitspolitischer Experte der FREIEN WÄHLER
Mit freundlichen Grüßen
Dr.med.Hartwig Kohl
Facharzt für Urologie