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Hartmut Schauerte
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Frage von Katarzyna C. •

Frage an Hartmut Schauerte von Katarzyna C. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Schauerte!
Vor 2.5 Jahren habe ich eine nervenärztliche Praxis in Lüdenscheid übernommen. Zuvor war ich 17 J an Kliniken tätig und habe eine doppelte Facharztausbildung absolviert. Der Bedarf i Lüdenscheid ist groß, ich behandle sehr viele sehr kranke Patienten. Vielen kann ich ambulant sehr gut helfen und so auch stationäre Kosten sparen. Seit Anfang des Jahres soll ich pro Patient und Quartal nur noch 43 Euro bekommen und das nur für eine begrentzte Patientezahl (die Durschnitswerte wurden hier auch sehr niedrig angsetzt). Für die weiteren Patienten bekomme ich dann abgestaffellt 33, 22, 0 Euro. Wie soll das gehen? Wie soll ich psychisch kranke und neurologisch erkrankte Menschen weiter behandeln? Das kann nicht wahr sein!! Ich bin verzweifelt und kann die Lügen der Gesundheitsministerin nicht mehr hören! Jetzt kann ich nur noch meine KV Zulassung zurückgeben und Insolvenz beantragen, oder soll ich so tun als könnte ich Patienten betriebswirtschaftlich kalkuliert zu diesen Preisen behandeln? Das würde nicht lange gut gehen.

Ich werde in den kommenden Monaten meine Patienten über die Gesundheitspolitik aufklären.

Bitte setzten sie sich für die Richtigstellung der Situation und für den Erhalt des niedergelassenen Facharztes ein. Wir behandeln wirklich preiswert wenn mann das z.B. mit der psychiatrichen Ambulanz am Krankenhaus vergleicht (ca 240 Euro im Quartal) oder mit den stationären Kosten. Die medizinischen Standards sind in unseren Praxen sehr hoch.
Da ich sehr viele Patienten behandle würden mir schon 60 Euro pro Quartal, dann allerdings für alle Patienten und nicht abgestaffelt zum überleben der Praxis reichen. Dass ist finde ich (angesichts der schwere der Erkrankungen und der benötigten Zeit pro Fall) sehr preiswert. Ich müsste dann auch weiter ca 65 Stunden die Woche arbeiten, das nehme ich aber gerne weiter in Kauf.
MfG Cieslik

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Cieslik,

ich danke Ihnen für Ihr Schreiben, bezüglich den Auswirkungen der Honorarreform auf Ihre Tätigkeit in Ihrer nervenärztliche Praxis Lüdenscheid.

Sie und andere niedergelassene Ärzte aus unserer Region berichten, dass sie durch die Mitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung zum Regelleistungsvolumen deutliche Einnahmeverluste hätten. Diese Mitteilung und die öffentliche Diskussion führen zu einer großen Verunsicherung der Betroffenen und ihrer Patienten.

Damit die finanzielle Lage der Ärzteschaft insgesamt verbessert und ein Absinken der Honorarsituation in Nordrhein-Westfalen in Folge der Bundeseinheitlichkeit der Vergütung vermieden werden kann, wurde insbesondere auf Betreiben der Union das Gesamtvolumen der ärztlichen Vergütung im Vergleich 2007/2009 um mehr als 3 Mrd. Euro angehoben.

Die Zuweisungen an die einzelne Arztpraxis obliegen jedoch der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung. Der Bund kann darauf keinen Einfluss nehmen und aus der Ferne auch nicht beurteilen, ob die Ermittlung insbesondere der sogenannten Regelleistungsvolumina durch die regionale Ebene entsprechend der Vorgaben des Bewertungsausschusses und auf Grundlage der richtigen Daten erfolgt ist. Die gegebenenfalls notwendige Überprüfung der Rechtmäßigkeit obliegt dem jeweiligen Landesministerium für Gesundheit und Soziales als zuständiger Aufsichtsbehörde.

Aktuell wird darüber beraten, ob zum 1. Juli 2009 unter anderem Gesprächs- und Bereuungsleistungen von Nervenärzten und Psychiatern aus dem Regelleistungskatalog herausgenommen werden und mit Zuschlägen vergütet werden sollen.

Die Union will, dass auch in Zukunft jeder in Deutschland – unabhängig von Einkommen, Alter oder gesundheitlichem Risiko – eine qualitativ hochwertige, wohnortnahe medizinische Versorgung erhält und alle am medizinischen Fortschritt teilhaben können.

Dazu müssen aufgrund des demographischen Wandels und des medizinischen und medizinisch-technischen Fortschritts jedoch Struktur, Organisation und Finanzierung sowohl der gesetzlichen als auch der privaten Krankenversicherung weiterentwickelt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Hartmut Schauerte MdB