Frage an Hartmut Koschyk von Jürgen G. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Koschyk!
Gibt es eine neue Partei?Ich höre immer wieder etwas von einer Liberalen Union ?Ich kenne Unionsparteien, in denen die Namen Sozial,Christlich u.Demokratie vorkommen.Oder haben diese Namen in Parteien keine Geltung mehr?
Mit freundlichen Grüßen
J.Gonsior
Sehr geehrter Herr Gonsior,
das christliche Verständnis vom Menschen gibt den Unionsparteien als „C“-Parteien die ethische Grundlage für verantwortliche Politik. Dennoch wissen wir, dass sich aus christlichem Glauben kein bestimmtes politisches Programm ableiten lässt. CDU und CSU für jeden offen, der Würde, Freiheit und Gleichheit aller Menschen anerkennt und die hieraus folgenden Grundüberzeugungen unserer Politik bejaht. Auf diesem Fundament baut unser gemeinsames Handeln in den Unionsparteien auf. Das christliche Bild vom Menschen und seiner unantastbaren Würde ist nach wie vor Richtschnur für unser Handeln auf allen Politikfeldern.
Das christliches Leitbild ist aktueller denn je. Auf dem Werte-Kongress von CDU und CSU im Oktober diesen Jahres haben wir noch einmal mit Nachdruck unterstrichen, dass das christliche Menschenbild die Basis unseres Handelns ist. 700 Gäste sind unserer Einladung gefolgt. Kaum eine Fraktionsveranstaltung in der jüngeren Vergangenheit ist besser besucht worden. Die Resonanz zeigt, wie sehr den Bürgern das Thema am Herzen liegt. Unser Leitbild ist aktueller denn je. Die beiden großen christlichen Kirchen hatten ihre höchsten Repräsentanten entsandt. Der Dialog mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, und dem amtierenden Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Nikolaus Schneider, war offen und freundschaftlich. Wir werden uns in den nächsten Monaten einigen Fragen speziell zuwenden. Die Kirchen werden stets unsere Gäste sein. So wollen wir diskutieren, was uns das christliche Menschenbild für den Lebensschutz oder die Sozialpolitik sagt. In der Sozialpolitik beschreitet die Koalition neue Wege. Wir setzen die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts zur Berechnung der Regelsätze um und schaffen ein transparentes System. Wichtiger ist jedoch, dass wir mehr für die Kinder tun wollen. Kinder sollen bessere Chancen bekommen. Das ist das Gegenteil von sozialer Kälte. Sozial kalt sind die, die sich mit den Verhältnissen abfinden wollen und meinen, dass allein durch mehr Geld Probleme gelöst werden können. Ziel des solidarischen Handelns darf nicht sein, einen unbefriedigenden Zustand einfach nur auf Dauer erträglich zu machen. Vielmehr muss es darum gehen, den in Not geratenen Menschen eine Rückkehr zu einem Leben in Freiheit und Eigenverantwortung zu ermöglichen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Hartmut Koschyk