Frage an Hartmut Koschyk von Peter H. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Koschyk
Erstmals herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Aufgabenbereich in der neuen Koalition, verbunden mit dem Wunsch nach gutem Gelingen Ihrer Arbeit.
Danke für Ihre prompte Antwort auf meine Anfrage vom 23.10. - meines Wissens darf ich zu diesem Thema 1x nachfragen:
Sie schreiben, daß "der Beitrag der oberen 5% der Steuerpflichtigen zum Einkommensteueraufkommen rund 42%" betrug - beieindruckend, aber erst dann aussagekräftig, wenn ich weiß, wieviel % des gesamten gesellschaftlichen Reichtums in ihren Händen liegt (wenn sie 50%, 60% oder sogar 70% besäßen, wäre das eine ganz andere Relation). Können Sie mir diese Zahl nachliefern?
2. Frage zum Thema: "Steigerung des wirtschaftlichen Wachstums" - kann Wachstumssteigerung (DAS Zauberwort, seit ich Politik verfolge) auf einem endlichen Planeten wirklich endlos fortgesetzt werden? Selbst wenn ich das Wörtchen "nachhaltig" davorstelle sind in der Vergangenheit wirtschaftliche Erfolgsmeldungen eigentlich immer auch ökologische Mißerfolgsmeldungen gewesen... wäre es nicht an der Zeit, an einem Gesellschaftsmodell zu bauen, das endlich einmal nicht mehr wachstumsabhängig ist?! Und in dem nicht mehr das "Bruttosozialprodukt" sondern das "Bruttonational-Glück" (danach wird in Bhutan geschaut!)zur Zielleitlinie wird?!
Der letzte Satz Ihres Anwortschreibens war hoffentlich kein Freudscher Versprecher... sondern einfach ein Wortfehler.
Ich finde es toll, daß über diesen Weg Bürgerkontakt zu den Abgeordneten gehalten werden kann - auch wenn Sie wahrscheinlich die Antworten aus Zeitmangel nicht selbst formulieren können.
Nochmals viele gute Wünsche für Ihren Neustart und Grüße aus der "Heimat" - Peter Hofmann
Sehr geehrter Herr Hofmann,
nach dem Einkommensteuerrecht werden nicht das Vermögen des Steuerpflichtigen sondern dessen Einkünfte besteuert. Wenn die oberen 5% der Steuerpflichtigen zum Einkommensteueraufkommen 42% beitragen lässt sich dem folglich keine unmittelbare Aussage zur Verteilung des Vermögens in Deutschland ableiten. Zu den oberen 5% der Steuerpflichtigen zählt, wer im Kalenderjahr Einkünfte von 92.750 Euro oder mehr erzielt.
Zum Thema Wirtschaftswachstum gebe ich Ihnen Recht: Es kann nicht nur auf das Wirtschaftswachstum alleine ankommen. Die CSU setzt sich daher auch für die Soziale Marktwirtschaft ein. Es kommt auf ein ausgewogenes Verhältnis von Wettbewerb und sozialer Verantwortung für alle Menschen an.
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Koschyk MdB