Frage an Hartmut Hamerich von Ines L. bezüglich Soziale Sicherung
Pflegeberufekammer:
Wir Pflegekräfte sind die größte und „ärmste“ Berufsgruppe in Schleswig Holstein. Die Politik hat durch den Verkauf der staatlichen Einrichtungen sich eines hohen Kostenfaktors entledigt und die Pflege damit privaten zum Teil sehr profitgierigen Investoren überlassen und ist für die Misere, in der wir uns befinden mit verantwortlich. Es kann nicht sein, dass der Rettungsring, den man uns jetzt in Form der Kammer zuwirft, selber finanzieren müssen.
Gibt es wirklich keine andere Lösung, als die Finanzierung dieser Kammer, als durch Zwangsbeiträge? Ein absoluter Großteil von uns ist ja auch „abhängig beschäftigt“ also nicht selbstständig. Dafür müsste eine Kammer dann auch ausgestattet sein.
Dazu hätte ich gerne Ihren Standpunkt gewusst, vielen Dank!
I. L., Fachschwester für Anästhesie, Kiel
Die Zwangsmitgliedschaft in einer Kammer ist die schlechteste Lösung, wir auch die Beteiligung von ca. 10% der Mitglieder an der Wahl zur Kammer gezeigt hat. Der hohe Mitgliedsbeitrag zu dieser aufgezwungenen Kammer fördert deren Akzeptanz verständlicherweise keineswegs. Ich halte den eingeschlagenen Weg für völlig falsch. Wenn eine Kammer sein muss, dann auf freiwilliger Basis, wie in Bayern. Ich halte es allerdings für wesentlich wichtiger, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten, sowohl im Bereich der Arbeitszeiten als auch bei den Verdienstmöglichkeiten.