Frage an Harald Wiese von Martin P. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Wiese,
als Hafenarbeiter mit polnischen Wurzeln habe ich eine gewisse Skepsis, ihre Partei zu wählen. Ich stimme den Aussagen in ihrem Programm weitestgehend zu, nur wann ist für Sie ein Deutscher ein Deutscher? Ich bin hier geboren, habe immer gearbeitet und musste mir schon oft anhören ich würde Deutschen die Arbeit wegnehemen.
Wie können Sie meine Interessen (Arbeit, Familie, Sicherheit) vertreten wenn Sie auch die Forderung stellen das erst Deutsche Arbeit erhalten sollen?
Viele Grüße
M. Porek
Lieber Herr Porek,
Deutscher ist für uns, wer einen deutschen Paß hat. Den soll es allerdings nur für denjenigen geben, der tatsächlich integriert ist. Innerhalb des europäischen Kulturkreises ist das natürlich einfacher als bei sehr entfernten Kulturen. Im Ruhrgebiet etwa deuten viele Nachnamen auf einen polnischen Hintergrund hin.
Wir sind der Ansicht, das langjährig hier lebende Ausländer vor den gleichen Problemen stehen wie viele Deutsche: in den unteren Lohngruppen führt die anhaltende Zuwanderung sowohl zu Billiglöhnen wie auch der Verdrängung in die Arbeitslosigkeit. Das gilt auch für andere Bereiche der Politik. Zum Beispiel Sicherheit: Mehr Verbrechen gibt es dort, wo soziale Probleme bestehen. Auch hier kann es nur im gemeinsamen Interesse sein, daß die weitere Einwanderung einer sozialen Unterschicht, welche alle sozialen Probleme verschärft, beendet wird.
Eine Bedrohung ist besonders die mit einem Türkei- Beitritt zur EU verbundene Freizügigkeit. Wenn danach Millionen Türken nach Deutschland kommen, dann kann niemand behaupten, daß damit kein Verdrängungswettbewerb auf dem Arbeitsmarkt entsteht.
Wenn gleiche Probleme bestehen, dann sollte man auch gemeinsam gegen die Ursachen - die Politik der etablierten Volksparteien - vorgehen können. Nicht ohne Grund tritt für uns in Gröpelingen ein Kandidat portugiesischer Abstammung an. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, daß unser Land lebens- und liebenswert bleibt.
Mit herzlichem republikanischem Gruß
Harald Wiese