Frage an Harald Schneider von Sebastian T. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Schneider,
ich halte die Energiewende für notwendig, aber sie muss den Menschen noch eine lebenswerte Umgebung ermöglichen.
Wie wollen Sie die Verspargelung unseres schönen Landschaftsbilds durch Windräder verhindern, z. B. an der Birkenhainer Straße?
Die CSU will die Formel „mindestens 10 x so viel Abstand zu Wohngebieten wie ein Windrad hoch ist“. Was schlägt Ihre Partei vor?
MFG Tokarz
Sehr geehrter Herr Tokarz,
Vielen Dank, dass Sie sich mit dieser Frage an mich wenden. Es freut mich zu sehen, dass Ihnen die Energiewende am Herzen liegt.
Wenn wir den Atomausstieg und die Energiewende konsequent umsetzen möchten, müssen wir alles dafür tun, dass die einzelnen Regionen in Bayern auch in die Lage versetzt werden, die Formen der Regenerativen Energien auszuschöpfen, die jeweils effizient und sinnvoll ist. Auf der anderen Seite verlangt das Bekenntis zur Energiewende auch die Akzeptanz der betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Ohne diese können wir das Zeitalter der Atomkraftwerke und die damit verbundenen Risiken und Langzeitfolgen kaum hinter uns lassen.
Selbstverständlich bin ich gegen die "Verspargelung" von Landschaften, wie z.B. der Birkenhainer Str.
Dennoch sehen wir von der BayernSPD die Notwendigkeit, dass an Orten mit entsprechendem Windaufkommen "Opfer" gebracht werden müssen. Daher setze ich mich grundsätzlich für die Windenergie ein, da ich der Überzeugung bin, dass wir nur mit einem entsprechenden Mix aus allen Erneuerbaren Energien zum Erfolg kommen. Im Zuge dessen setze ich mich auch für die energieautarken Kommunen bzw. Landkreise ein, in denen Energie selbst erzeugt wird und dadurch auch die Wertschöpfung in der Region bleibt.
Den von Ihnen angesprochenen Plan von Horst Seehofer halte ich persönlich für utopisch. Er würde meiner Meinung nach das Aus für den Ausbau der Windenergie in Bayern bedeuten. Die Bürgerinnen und Bürger sind derzeit bereits durch geltende Vorschriften vor Lärm und Schattenwurf geschützt. Die von Seehofer willkürlich gewählte Abstandsregelung ist nicht zu begründen. Im Freistaat Bayern sind Anlagenhöhen von 195 Metern der Regelfall, da hierzulande in geringeren Höhen die Windgeschwindigkeiten für einen rentablen Betrieb der Anlagen meist nicht ausreichen. Unter Berücksichtigung der ohnehin schon vorhandenen Tabuzonen aus Naturschutzgründen bliebe schlicht und ergreifend keine Fläche mehr für rentabel zu betreibende Windräder übrig.
Sollten diese Pläne in die Tat umgesetzt werden, wären die im Energiekonzept der Staatsregierung angestrebten Ziele null und nichtig. Darin spricht die Staatsregierung nämlich von 1000 bis 1500 neuen Windkraftanlagen bis zum Jahr 2021.
Mit freundlichen Grüßen
Harald schneider, MdL