Sehr geehrter Herr Pohle, welchen Sinn macht Ihrer Meinung nach eine 2G Regelung, wenn Geimpfte weder frei von Infektion noch bei ebensolcher eine ähnliche Virenlast tragen wie Ungeimpfte?
sollten Sie für eine Ausweitung der 2G Regelung in Brandenburg stimmen, diskriminieren Sie vermeintlich Gesunde und verstoßen damit gegen das Grundgesetz. Ich würde Ihnen dazu mein Mandat entziehen und sie würden das Vertrauen vieler Brandenburger verlieren, sollten Sie dies mit mit Ihrer Stimme unterstützen. Angeblich sind die Inzidenzen nicht mehr der maßgebliche Faktor, davon merke ich nichts mehr. Wie viele der nicht eingetretenen Prophezeiungen, muß ich noch über mich ergehen lassen bis hin zur nun spruchreifen Impfpflicht. Sollten Sie sich für meine 30 Gründe interessieren, die mich derzeit von einer Impfung abhalten, können Sie sich gern mit mir in Verbindung setzen.
Sehr geehrter Herr S.,
ich bedanke mich für Ihre Anfrage.
Die derzeitige Forschungslage beschreibt, dass von Geimpften und Genesenen eine geringere Ansteckungsgefahr ausgeht, als von Nicht-Geimpften. Außerdem können sie im Falle einer Infektion zwar erkranken, aber der Krankheitsverlauf ist meist weniger schwerwiegend als bei Nicht-Geimpften. Und wenn ich diese beiden Erkenntnisse zusammennehme, dann halte ich es für durchaus vertretbar, dass dort, wo eine Gruppe von Menschen zusammenkommt, Zugangsbeschränkungen vorgenommen werden, um die Wahrscheinlichkeit der Übertragung des Virus und damit die Gefahr einer schweren Erkrankung zu reduzieren.
Denn genau das ist ja unser Ziel: das Risiko dafür zu senken, dass Menschen der Übertragung der Viren ausgesetzt sind und danach schwer erkranken. Wir verfolgen dieses Ziel zum Einen, um die Gesundheit und das Leben des Einzelnen zu schützen. Zum Anderen aber auch, um zu verhindern, dass unsere Krankenhäuser, Arztpraxen und andere Einrichtungen überlastet werden und in der Folge nicht mehr arbeitsfähig sind. Denn das betrifft dann nicht allein die Patienten mit einer Corona-bedingten Erkrankung, sondern auch alle anderen Menschen, die medizinische Hilfe brauchen.
Eine hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben, aber zumindest reduziert eine Schutzimpfung das Risiko schwerer Krankheitsverläufe und senkt gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, dass man selbst zur Quelle der Infektion für einen anderen Menschen wird. Darüber hinaus bleiben weiterhin Kontaktreduzierungen, Masken, regelmäßige Testungen sowie Abstands- und Hygieneregeln besonders wichtige Bestandteile der Strategie zur Pandemiebekämpfung.
Ich kann verstehen, dass die getroffenen Maßnahmen Frustration auslösen. Wir alle wollen, dass diese Pandemie endlich ein Ende hat und dass wir wieder unbeschwerter leben können. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir aber noch für eine Weile alle miteinander solidarisch sein, auch wenn das für den Einzelnen mit Einschränkungen verbunden ist.
Ich wünsche Ihnen ein gesundes und besinnliches Weihnachtsfest.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Pohle