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Harald Leibrecht
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Frage von Alexander S. •

Frage an Harald Leibrecht von Alexander S. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Leibrecht,

mich würde Ihre Meinung zum Thema Paintballverbot sehr interessieren.

Ist es vertretbar eine Sportart zu verbieten ohne einen wissenschaftlichen Zusammenhang zwischen Paintball und den in der Vergangenheit geschehenen Amokläufen?
Die Paintballgemeinde sieht sich als eine Art Bauernopfer, da sich die Politiker nicht an die große Waffenlobby herantrauen.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Schöffler

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Schöffler,

aus Sicht der FDP ist das Verbot von Spielen wie Paintball und Laserdom purer Aktionismus.

Schon jetzt ist Paintball in der Öffentlichkeit untersagt und die ´Markierer´ können nur von Volljährigen erworben werden. Ein ursächlicher Zusammenhang derartiger Spiele mit dem Anlass des Verbots, nämlich Amokläufen wie jüngst etwa dem von Winnenden, ist bisher nicht nachgewiesen worden. Wer ernsthaft glaubt, dass Spiele wie Paintball ursächlich für Gewalttätigkeit und Aggressivität sind, der müsste auch olympische Sportarten wie Fechten und Boxen, aber auch Völkerball verbieten.

Nach vielfachen Protesten, unter anderem seitens der FDP, hat nun offenbar auch endlich die Große Koalition die Sinnlosigkeit ihres Vorschlags eingesehen und ihren ursprünglichen Paintball-Verbotsplan wieder zurückgezogen. Ein solches Verbot wäre wieder einmal ein Paradebeispiel für wirkungslose Symbolpolitik gewesen, wie sie bei CDU/CSU und SPD leider an der Tagesordnung ist. Statt die eigentlichen Ursachen von Gewaltkriminalität anzugehen, werden Nebenschauplätze eröffnet, die vom Versagen der Koalition bei der Bekämpfung der eigentlichen Probleme ablenken sollen.

Statt solcher Ablenkungsmanöver muss Gewalt- und Kriminalprävention einen höheren Stellenwert bekommen. Es muss früher und sensibler wahrgenommen werden, wenn Kinder, Schüler oder Freunde sich absondern oder Probleme mit sich tragen. Das Entgegenwirken von Vereinzelungs- und Isolationstendenzen bei insbesondere jungen Menschen ist eine bedeutende gesellschaftliche Herausforderung, auch und gerade vor Ort.

Die FDP steht für eine solche Scheinpolitik nicht zur Verfügung. Wir hoffen, dass die Bundestagswahl am 27. September dazu führt, dass die FDP in einer Regierungskoalition die fehlgeleitete Verbotspolitik der Regierung verhindern und ihre sachorientierte Position durchsetzen kann.

Mit freundlichen Grüßen,

Harald Leibrecht, MdB