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Frage von Gerhard R. •

Frage an Hans-Ulrich Klose von Gerhard R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Klose,

Al-Kaida nutzt jetzt auch die Sahara als Rückzugsraum und bildet dort Kämpfer aus (Der Tagesspiegel vom 24.11.07).
Werden auch bald dort NATO-Soldaten einmarschieren?

Wie wird sich die Nato verhalten, wenn sich Al-Kaida auch in Somalia einnistet?

Machen diese Fragen deutlich, daß man Terrorismus nicht mit Krieg bekämpfen kann?

Zu Usbekistan: Dies ist ein Folterstaat mit einer grausamen Diktatur (WDR-Sendung MONITOR vom 31.1.08 "Fragwürdige Partner").
Sie verneinten am 3.12. in Abgeordnetenwatch Waffenleferungen. Es ist aber unwahrscheinlich, daß Usbekistan durch die militärische Zusammenarbeit keine Vorteile hat.
Werden von Deutschland Güter geliefert, die zivil und auch militärisch genutzt werden können?
Wurden zwischen 2002 und 2007 usbekische Soldaten in Deutschland ausgebildet?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

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Sehr geehrter Herr Reth,

Ihre mail vom 6.12. beantworte ich wie folgt:
Es ist richtig, dass der internationale Terrorismus mit militärischen Mitteln allein nicht zu besiegen ist. Ebenso wichtig (wenn nicht wichtiger) sind politische, diplomatische, polizeiliche, geheimdienstliche sowie, last not least, entwicklungspolitische Maßnahmen. Zu einem völligen Verzicht auf militärische Mittel könnte ich aber nicht raten, weil wir es auf der anderen Seite mit extrem gewaltbereiten Akteuren zu tun haben, die man mit Entwicklungszusammenarbeit und guten Worten nicht von ihren terroristischen Taten abbringen kann.
Der Vorteil, den Usbekistan aus der Zusammenarbeit zieht, besteht in Geld. Ob zwischen 2002 und 2007 usbekische Soldaten in Deutschland ausgebildet worden sind, kann ich nicht sagen. Wenn überhaupt, dann handelte es sich wahrscheinlich um Offiziere. Es gibt z.B. in der Führungsakademie in Hamburg Lehrgänge mit ausländischen Teilnehmen, die überaus hilfreich sind, weil Offiziere aus "prekären" Staaten dabei erleben, wie eine Armee in der Demokratie arbeitet. Wie gesagt: Ob usbekische Offiziere dabei waren, weiß ich nicht; vielleicht wenden Sie sich mit dieser Frage an einen Kollegen aus dem Verteidigungsausschuß.

Mit freundlichen Grüßen,

Hans-Ulrich Klose

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Sehr geehrter Herr Reth,
Ihre Frage vom 07.12.08 beantworte ich wie folgt:

Es ist richtig, dass der internationale Terrorismus mit militärischen Mitteln allein nicht zu besiegen ist. Ebenso wichtig (wenn nicht wichtiger) sind politische, diplomatische, polizeiliche und geheimdienstliche sowie, last not least, entwicklungspolitische Maßnahmen. Zu einem völligen Verzicht auf militärische Mittel könnte ich aber nicht raten, weil wir es auf der anderen Seite mit extrem gewaltbereiten Akteuren zu tun haben, die man mit Entwicklungszusammenarbeit und guten Worten nicht von ihren terroristischen Taten abbringen kann.

Der Vorteil, den Usbekistan aus der Zusammenarbeit zieht, besteht in Geld.

Ob zwischen 2002 und 2007 usbekische Soldaten in Deutschland ausgebildet worden sind, kann ich nicht sagen. Wenn überhaupt, dann handelte es sich wahrscheinlich um Offiziere. Es gibt z.B. in der Führungsakademie in Hamburg Lehrgänge mit ausländischen Teilnehmern, die überaus hilfreich sind, weil Offiziere aus "prekären" Staaten dabei erleben, wie eine Armee in der Demokratie arbeitet. Wie gesagt: Ob usbekische Offiziere dabei waren, weiß ich nicht; vielleicht wenden Sie sich mit dieser Frage an einen Kollegen aus dem Verteidigungsausschuß.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Ulrich Klose