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Hans-Ulrich Klose
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Frage von Tanja G. •

Frage an Hans-Ulrich Klose von Tanja G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Klose,

Ihre Antwort vom 24.11.08 macht eine Nachfrage erforderlich.

Die Luftangriffe der Amerikaner auf afghanische Dörfer geschehen, weil unter den Dorfbewohnern Terroristen vermutet werden. Die Tötung Unschuldiger ist zwar nicht gewollt, wird aber in Kauf genommen. Ist hier der Tatbestand des "Bedingten Vorsatzes" erfüllt?
Trifft es zu, daß sogar Karsai die Einstellung der Luftangriffe gefordert hat?
Sorgen die Luftangriffe für weiteren Zulauf bei den Taliban?

Sie teilten mit, daß die Bundeswehr in Usbekistan einen logistischen Stützpunkt "gemietet" hat. Worin bestehen die Gegenleistungen? Werden auch Waffen an das dortige Regime geliefert?

Mit freundlichen Grüßen
Tanja Großmann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Großmann,

Ihre Nachfrage vom 25.11. beantworte ich wie folgt:
1. Nein, von bedingtem Vorsatz würde ich nicht reden. Die zivilen Opfer werden nicht "in Kauf genommen"; man versucht, solche Opfer, wenn möglich, zu vermeiden (deshalb die Untersuchungen). Da sie aber, wie die Erfahrung zeigt, nicht zu vermeiden sind, sollte die Strategie der Terrorismus-Bekämpfung überdacht/geändert und Luftangriffe nur noch in äußersten Notfällen geflogen werden.
2. Luftangriffe mit zivilen Opfern sorgen nicht unbedingt für weiteren Zulauf bei den Taliban; die sind unverändert unpopulär, sie führen aber zu wachsender Ablehnung gegenüber den internationalen Truppen, vor allem denen der USA.
3. Nein, es werden keine Waffen geliefert.

Mit freundlichen Grüßen,

Hans-Ulrich Klose