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Hans-Ulrich Klose
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Frage von Werner A. •

Frage an Hans-Ulrich Klose von Werner A. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Klose,
das Parteiprogramm der SPD zur Integration liest sich ganz nett, geht aber an Realitäten weit vorbei. Wie wollen Sie auf Dauer mit Zuwanderern verfahren, welche an Integration nicht interessiert sind bzw. diese nur im Rahmen unserer Sozialsysteme eingehen.

Beispiel: 18 jährigem (Deutscher türkischer Abstammung), geboren und aufgewachsen in Hamburg muß vor Gericht (zu Lasten der Staatskasse) ein Dolmetscher beigestellt werden weil er der deutschen Sprache nicht mächtig ist.

Auch ohne "Experte" zu sein gehe ich davon aus, dass diese Fälle in Zukunft stark zunehmen werden. Auf dem meiner Wohnung gegenüber liegenden Spielplatz kann ich es jeden Tag erleben. Durchweg schulpflichtige und hier geborene Kinder sprechen in aller Herren Länder Sprachen. Ein deutsches Wort - außer ein paar Fäkalausdrücke - ist nicht zu vernehmen.

Schöne multi-kulti Gesellschaft.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Auer,

ich teile Ihre Meinung, dass die Integration Zuwanderer bisher nur höchst unvollkommen gelungen, in größerem Umfang dagegen misslungen ist. Bisweilen wird sie - mehr oder weniger offen - von den Regierungen der Herkunftsländer konterkariert, häufig auch von Verbänden und Vereinen der Zuwanderer. Die Politik hat reagiert, müsste aber, wie ich finde, offensiver agieren. Beispiele:
- soziale Dienst- und Sachleistungen könnten abhängig gemacht werden von Fortschritten im Gebrauch der deutschen Sprache;
- Regelverstöße sollten prompt sanktioniert werden (geht aber nur, wenn sie angezeigt und bezeugt werden);
- organisierte Integrationsverweigerer sollten stärker kontrolliert, Hassprediger schneller außer Landes gebracht werden;
- Zuwanderung muss reguliert und auf Zeit eingeschränkt, nicht ausgeweitetet werden.
Aber auch von der deutschen Gesellschaft sollte ein höheres Maß an Aufnahmebereitschaft erwartet werden. Die Ja-aber-Haltung ("ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber...") reicht nicht aus. Viele Einzelbeispiele zeigen mir, dass Nachbarschaftspflege über ethnische und kulturelle Grenzen hinweg schwierig, aber möglich ist. Spöttische Resignation ist jedenfalls kein angemessenes Mittel, mit den Problemen fertig zu werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Ulrich Klose