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Hans-Ulrich Klose
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Frage von Axel F. •

Frage an Hans-Ulrich Klose von Axel F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Klose,

am kommenden Freitag, den 16.02.07, berät der Bundesrat über einen "Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung des Jugendschutzes (JuSchVerbG)". In der Problembeschreibung zu diesem Entwurf wird der Eindruck erweckt, daß jugendgefährdende Spiele mitverantwortlich für den Amoklauf vergangenen Jahres in Emsdetten sind, obwohl dies nachweislich, nachzuvollziehen anhand des Abschiedsbriefes des Täters und zahlreicher Studien, nicht der Fall ist. Trotzdem wird dieser Fall exemplarisch als Begründung für ein Versagen der bisherigen Praxis des Jugendschutzes herangezogen und im weiteren Verlauf ein komplettes Verbot "virtueller Gewaltspiele" gefordert, ohne die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Konsequenzen zu bedenken.

Millionen Menschen spielen sog. "Killerspiele". Sie haben sich in Vereinen zusammengeschlossen, sie tragen Wettkämpfe aus, sie sind ein Wirtschaftsmotor durch den Erwerb der jeweils neuesten Spiele und der dazugehörigen Technik.
Es ist ihr Hobby und sie sind mitnichten eine gewaltbereite, abgestumpfte Masse.

Ohne Frage gibt es Spiele, die erkennbar (FSK) nicht für Kinder geeignet sind, weshalb es die Aufgabe des Handels und der Eltern ist, sie davon fernzuhalten, wie es auch bei Alkohol und Tabakwaren der Fall ist (sein sollte). Daß es zunehmend Kinder und Jugendliche mit Alkoholproblemen gibt, hat gesellschaftliche Ursachen, die nicht mit Totalverboten gelöst werden können (Prohibition, USA).

Ein Totalverbot und eine Kriminalisierung der "Killerspieler" nützt niemandem, denn die Jugendlichen, welche sich zuvor unerlaubterweise Zugang zu den Medien verschafft haben, werden sich durch ein weiteres Verbot nicht abschrecken lassen. Leidtragende sind die heutigen "legalen" Spieler, die damit verbundene Kultur der Online- und Clanspieler, die Spieleindustrie sowie der Einzelhandel.

Wie setzen Sie sich im Rahmen Ihrer Möglichkeiten gegen den Entwurf ein?

Mit freundlichen Grüßen
A. Fehrs, 35 Jahre, Vater und "Killerspieler"

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