Frage an Hans-Peter Uhl von Greg B. bezüglich Recht
Focus Online 9.Dez.2007 "Das Wichtigste im Umgang mit Scientology sei „Aufklärung und Prävention“, sagte Wolfgang Schäuble (CDU) der „Bild am Sonntag“. Gleichwohl betrachte er die Organisation als verfassungsfeindlich. „Wesentliche Grund- und Menschenrechte wie die Menschenwürde oder das Recht auf Gleichbehandlung sollen eingeschränkt oder außer Kraft gesetzt werden“, erläuterte der Minister. Zudem werde das demokratische System abgelehnt." Zitat Ende
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Sehr geehrter Herr Dr. Uhl,
ein Verbot der Scientology Organisation würde ich für gut befinden, zumal ich miterleben durfte, wie diese Sekte einen ehemaligen guten Nachbarn kaputt gemacht hat. Wie dem auch sei, die Argumentation von Dr. Schäuble gegen Scientology lässt sich auch exzellent gegen den Islam anwenden.
Der Islam achtet nicht die Grund- oder Menschenrechte und Gleichbehandlung ist im Islam ebenfalls ein Fremdwort. Im Islam wird das demokratische System abgelehnt, weil es nicht im Einklang mit dem geschriebenen Wort des Korans zu bringen ist. In den Medien wird immer wieder betont, dass das Wort Islam angeblich Frieden bedeuten würde. In Wirklichkeit bedeutet es Unterwerfung bzw Hingabe. Es ist mir kein Muslemisches Land auf der Welt bekannt, welche die von Dr. Schäuble aufgestellten Standards erfüllt.
Wann darf man damit rechnen, dass die sogenannte "Friedensreligion - Islam" hierzulande verboten wird?
Sehr geehrter Herr Berdet,
ich bin kein Religionswissenschaftler und kann die Frage "Was ist das Wesen des Islam?" nicht beantworten.
Ihre Gleichsetzung des Islam mit Scientology halte ich jedoch für sehr unangemessen. S. ist eine krude Auserwähltheitsphantasie mit Science-fiction-Elementen, die auf Abkapselung ihrer Mitglieder und auf deren Bezahlung diverser "Kurse" angelegt ist. Der Islam ist hingegen eine monotheistische Hochreligion, die auf dem Weg der Geschichte große kulturelle Beiträge hervorgebracht hat und heute über eine Milliarde Gläubige hat, die man - auch bei sehr kritischer Sicht - beileibe nicht alle als gewaltgeneigte Fundamentalisten ansehen kann.
Auch Ihre Aussage, der Islam als solcher stünde im Widerspruch zu Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie erscheint mir sehr zweifelhaft. Ich glaube eher, dass es sehr auf die Lesart ankommt. Es gibt ja das Beispiel zahlreicher (überzeugter) Muslime, die dennoch ein grundgesetzkonformes, zeitgemäßes Welt- und Menschenbild vertreten. Ich finde, dieses Beispiel sollte mehr Schule machen. Dazu können wir als Gesellschaft beitragen, wenn wir anpassungswilligen, reformorientierten Muslime ein höheres Maß an sozialer Anerkennung zuteil werden lassen.
Wir sollten also genauer unterscheiden zwischen problematischen, feindlichen Formen des Islam und vernünftigen, akzeptablen Ausprägungen. Ein pauschales Verbot des Islam kommt somit gar nicht in Betracht. Das wäre mit der grundgesetzlich verbürgten Glaubensfreiheit niemals zu vereinbaren.
Ich stimme Ihnen jedoch zu, dass der Islam weltweit im Ganzen zur Zeit kein gutes Bild abgibt. Auch in Deutschland ist offensichtlich, dass unter den Muslimen sehr viele schlecht integrierte Ausländer sind (mit entsprechenden Folgeproblemen). Diese Probleme müssen natürlich beim Namen genannt und entschlossen bekämpft werden ohne irgendwelche falsche "Toleranz" oder multikulturelle "Korrektheit".
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter Uhl