Frage an Hans-Peter Uhl von Claudia Dr. M. bezüglich Recht
Wie stehen Sie zur Abschaffung der Prostitution durch das Nordische Modell, dessen zentraler Kern die Freierbestrafung ist?
Ab dem 1.Juli 2017 gilt das „Prostituiertenschutzgesetz“. Das Bündnis Stop Sexkauf stellt fest, dass dieses Gesetz nicht die Frauen in der Prostitution schützt, sondern das patriarchale System mit der für dieses konstituierenden (sexuellen) Verfügung über Frauen und die Profite der industrialisierten sexuellen Ausbeutung von Frauen.
Das Bündnis Stop Sexkauf fordert als Perspektive die Abschaffung der Prostitution durch das Nordische Modell, deren zentraler Kern die Freierbestrafung ist. Prostitution ist Gewalt gegen Frauen, eine Verletzung ihrer Menschenwürde und das größte Hindernis für die konsequente Umsetzung der Gleichberechtigung in Deutschland.
Wir fordern eine öffentliche Aufklärung über die zerstörerische, entwürdigende Realität in der Prostitution und über die Bedingungen, die Frauen in die Prostitution einsteigen lassen: in aller Regel traumatische Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch, körperlicher wie psychischer Gewalt, Vernachlässigung, Armut, Zwang und Abhängigkeit.
Sehr geehrte Frau Mayr,
wie Sie selbst ausführen, ist die von Ihnen genannte Thematik gerade neu geregelt worden und das Gesetz zur Regulierung des Prostitutionsgewerbes sowie zum Schutz von in der Prostitution tätigen Personen tritt in wenigen Tagen in Kraft. Es hat jetzt keinen Sinn sofort wieder eine Diskussion über andere gesetzliche Regelungsmöglichkeiten zu führen.
Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Peter Uhl, MdB