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Hans-Peter Uhl
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Frage von Dennis N. •

Frage an Hans-Peter Uhl von Dennis N. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Dr. Uhl,

ich wohne nun seit ca. 6 Monaten in München und wundere mich über die Verkehrspolitik, welche in München an den Tag gelegt wird.

Beispiel Eversbuschstraße:
Die Größe und Beschaffenheit dieser Straße ist nicht für LKW´s über 7,5 to geeignet und trotzdem ist diese Straße eine Hauptverkehrsader für LKW´s aller Art.
- Was ist Ihre Meinung zu diesem Problem?

Beispiel von-Kahr-Straße/Eversbuschstraße:
Die Lärmbelästigung in diesem Bereich steigt von Monat zu Monat. Nach dem Ausbau wird dies sicherlich noch stärker zu merken sein.
- Wie gedenken Sie diesen Zustand zu verbessern?

Freundliche Grüße
Dennis Nikles

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Nikles,

ich danke Ihnen sehr für Ihre Fragen. Als ehemaligem Mitglied im BA Allach-Untermenzing und als ehemaligem Stadtrat sind mir diese Verkehrsprobleme gut bekannt.

Die Eversbuschstraße ist eine seit dem Mittelalter bestehende Verkehrsader entlang der Würm, die sich über die Jahre hinweg zur einzigen Nord-Süd-Verbindung im gesamten Münchener Westen entwickelt hat. Aufgrund der gewachsenen Siedlungsstruktur ist diese Straße natürlich – da gebe ich Ihnen völlig Recht – für einen solchen LKW-Verkehr, wie er dort anfällt, nicht geeignet.
Umso notwendiger wäre eine parallele Entlastung westlich der Würm. Ehrgeizige Ausbaupläne wurden dazu in den 60er und 70er Jahren verfolgt. Nach dem Einzug der Grünen ins Münchner Rathaus (1984) wurde diese Würmparallele aufgegeben. Seither verweigern sich die Stadt (und alle OBs) des Problems. Lösungsvorschläge gab es von dort keine. Ich habe viele Jahre lang dafür plädiert, dass die Trasse der Stieglstraße bis hin zum Pasinger Heuweg maßvoll ausgebaut wird, d. h. mit zwei Fahrspuren und Radweg und Gehweg in beiden Richtungen. Dieser Ausbau wäre sinnvoll gewesen, um eine Nord-Süd-Verbindung zwischen dem Paul-Ehrlich-Weg und der Oberen Mühlstraße herzustellen. Schließlich erfordert die A99 ein nachgeordnetes Straßennetz; die Eversbuschstraße allein reicht bei weitem nicht aus.
Doch ist dieser Ausbau aufgrund inzwischen bebauter Flächen nicht mehr möglich. Der Bezirksausschuss fordert zwar immer noch einen teilweisen Ausbau der Stieglstraße, aber nur zur besseren Wohngebieterschließung. Ein Durchgangsverkehr, noch dazu für LKW, kommt nicht mehr in Frage. Insofern ist die Situation im wahrsten Sinne sehr „verfahren“ – dank der so vorausschauenden rot-grünen Kommunalpolitik. Mein Fazit, das Sie naturgemäß nicht zufrieden stellen kann, ist: Leider müssen wir wohl noch lange mit einer überfrachteten Eversbuschstraße leben.

Im Übrigen lehnt die CSU den Bau der geplanten Bodenbehandlungsanlage in der Goteboldstraße ab, da dieser Betrieb die Verkehrsbelastung noch weiter erhöhen und den Freizeitwert der Langwieder Seenplatte erheblich beschädigen würde.
Zudem wurde und wird noch laufend bei neuen Bauvorhaben von der Stadt versäumt, die Eversbuschstraße (gerade im südlichen Teil ab der Allacher Straße) zumindest mit einem ausreichend breiten Fußweg zu versehen.

Was die Lärmbelästigung in der Von-Kahr-Straße anbetrifft, so liegen hier die Dinge anders als bei der Eversbuschstraße.
Sie wurde Ende der 70er Jahre mit genau dem Ziel gebaut, die anderen (Wohn-)Straßen zu entlasten und den Verkehr gebündelt auf die Autobahn zu bringen.
Als junger Stadtrat hatte ich einen gewissen Anteil daran, dass auf Kosten der Stadt Lärmschutzwände gebaut wurden. Obwohl diese Wände auf dem Privatgrund der Hauseigentümer stehen, trägt die Stadt auch die Unterhaltslast.
Weitere Lärmschutzwände werden auch an der Oberen Mühlstraße in Höhe des Untermenzinger Friedhofes aufgestellt.
Diese Leistung der öffentlichen Hand ist sehr üppig; weitere Maßnahmen sind wohl nicht mehr zu leisten.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Hans-Peter Uhl, MdB