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Hans-Peter Uhl
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Frage von Christoph B. •

Frage an Hans-Peter Uhl von Christoph B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Uhl,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Allerdings kann ich mich mit ihr nicht zufrieden geben. Dort schreiben Sie:

"Zu Ihrer Frage: Niemandem geht es darum, "ohne zu zögern" loszuschießen."

Diese Antwort passt jedoch wohl eher auf die Frage "geht es ihnen bzw. wem geht es darum, ohne zu zögern loszuschießen?", was jedoch meiner tatsächlich gestellten Frage nicht entspricht, die also immer noch lautet: Würden Sie den Abschuss auch dann befürworten, wenn Ihre Kinder sich an Bord befänden?

Ich möchte Ihnen nochmals für Ihre Antwort danken. Sie war die Antwort eines Politikers. Nun aber möchte ich um die Antwort eines Vaters bitten. Und ich würde Sie ebenfalls um eine direkte Antwort auf diese Frage mit "ja" oder "nein" bitten. Vor dem Hintergrund möglicher Opfer und dem etwaigen Ausmaß einer hoffentlich nie eintretenden Katastrophe muss dies nichts desto trotz möglich sein.

Mit freundlichen Grüßen
Christoph Brüning

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Brüning,

ich habe Ihnen am 21.9.2007 ausführlich geantwortet. Deshalb wäre ich dankbar, wenn Sie die Antwort auch genau lesen würden.

Ich habe dort zum Ausdruck gebracht, dass ich im Vornherein niemals Ja oder Nein sagen kann. Ob ich die Entscheidung für einen Flugzeugabschuss im Nachhinein billigen könnte, hängt allein von den konkreten Umständen ab.

Ich habe ferner die mögliche Dilemma-Situation beschrieben: einerseits Tatunbeteiligte im Flugzeug, andererseits die konkrete Gefahr, die von einem als Waffe eingesetzten Flugzeug ausginge.

Was ich damit sagen will: Wenn die Verantwortlichen nach menschlichem Ermessen überzeugt sein könnten, dass die Kollision tatsächlich bevorstünde und diese eine katastropahle Folgewirkung hätte, könnten sie womöglich eine Entscheidung für den Abschuss fällen.

Das heißt: Grundlage einer solchen Entscheidung wäre die Überzeugung, dass für das Leben der Flugzeuginsassen ohnehin keine Hoffnung bestünde - um welche konkreten Tatunbeteiligten auch immer es sich handeln würde.

Ich füge hinzu: Sie können versichert sein, dass meine politische Arbeit das Ziel verfolgt, die Sicherheit der Bürger (einschließlich meiner Familie) zu verbessern, nicht sie zu gefährden.

Worum es mir geht ist folgendes: Das Dilemma ist real; die rot-grüne Bundesregierung hatte dieses Dilemma schon erkannt, sonst hätte sie kein Gesetz gemacht. Und es gibt Möglichkeiten, eine rechtliche Regelung zu finden. Das hat das Bundesverfassungsgericht ausdrücklich offen gelassen. Darüber sollten wir in aller Ruhe reden können ohne moralische Verurteilungen und absichtliche Missverständnisse.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter Uhl