Frage an Hans-Peter Uhl von Gerald G. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Uhl,
leider geht es meiner Meinung nach in Deutschland sehr ungerecht und unfair zu.
Das Evangelli Gaudium von Papst Franziskus ist meines Erachtens sehr aufschlussreich. Ich möchte Ihnen einen Link dazu mitsenden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelii_gaudium
Zwei Zitate aus dem Papier:
" Für die Wirtschaft und für den Markt ist Solidarität fast ein Schimpfwort"
( Papst Franziskus)
" Diese Wirtschaft tötet. Es ist unglaublich, dass es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht"
( Papst Franziskus)
Welche Schlüsse zieht die Politik aus diesen Worten?
Der status quo ist ja ein völlig anderer, nämlich der, dass das Vermögen in Deutschland ungleicher verteilt ist als im Rest der Eurozone. Als Nachweis dafür sende ich Ihnen einen Link zu diesem Bericht mit:
Von dem Vermögen welches vererbt wird ( vererben kann man nicht als Leistung bezeichnen oder?) könnte doch der Staat etwas mehr für sich nehmen, warum macht er das nicht?
Was tut die Politik um das Ungleichgewicht zu ändern?
Ich musste von München zurück nach NRW ziehen, weil ich keine Kleinwohnung unter 850 Euro fand. Und das obwohl ich hier einen schlechter bezahlten Job ausüben muss.
Drei Vermieter wollten nur ohne Vertrag vermieten, eventuell um keine Steuern zu bezahlen, das kann ich aber nicht nachweisen.
Warum macht man einen Mietvertrag nicht zur Pflicht?
Mit freundlichen Grüßen,
Gerald Grzybowski
Sehr geehrter Herr Grzybowski,
aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen hat mich Ihre Anfrage vom 12. März 2014 nicht erreicht. Ich bin erst dieser Tage von abgeordnetenwatch.de darauf hingewiesen worden und bedauere unser Missgeschick sehr.
Für Ihren Hinweis auf Evangelli Gaudium bin ich dankbar. Ich habe die Enzyklika mit Interesse und innerer Zustimmung gelesen. Leider bewegen wir uns von einer Sozialen Marktwirtschaft im Sinne von Ludwig Erhard weg und es setzt sich immer mehr reiner Kapitalismus durch. Auch die sogenannte Globalisierung zeigt ihre Schattenseiten. Auf der anderen Seite sehen wir in Deutschland auch einen Sozialstaat, der an seine Grenzen stößt. Letztlich wird jeder von uns ganz persönlich aufgefordert sein, für die Gedanken und Aufrufe des Papstes in seinem eigenen Leben offen zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hans-Peter Uhl, MdB