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Hans-Peter Uhl
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Frage von Petra M. •

Frage an Hans-Peter Uhl von Petra M. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Dr. Guhl,

ich konnte nicht umhin zu begreifen, dass sich Ihre Partei jetzt plötzlich gegen die Energiewende sträubt. Die da daherkommt oder daherkommen soll mit Windkraftenergie aus dem Norden.. ich als Berlinerin bin unbedingt dafür, dass Sie in Bayern Ihre Kernkraftwerke herunterfahren-weil ich als Berlinerin durch einen GAU unmittelbar beeinträchtigt wäre. Ernsthafte Studien haben gezeigt, dass der Unfall in Tschernobyl in Deutschland mehr Krabkheits- und Todesfallfolgen hatte-einfache aus der höheren Bevölkerungsdichte. Nun ja, Bayern ist ja kein armes Land-aber haben Sie Angst um ihre Gewerbesteuer-sagen Sie mir, wieviel Prozent der Gewerbesteuer Sie aus der Windkraft aus dem Norden erhalten möchten-ich setze mich dafür ein?

Beste Grüsse aus Berlin

Petra Merkel

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Merkel,

mit den Beschlüssen zum Energiekonzept und zur Energiewende hat Deutschland ein ehrgeiziges energiepolitisches Programm auf den Weg gebracht. Die Beschlüsse von CDU/CSU und SPD im Koalitionsvertrag machen zudem deutlich, dass die Energiewende eine der großen Herausforderungen dieser Legislaturperiode darstellt. Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromproduktion auf 40 bis 45 Prozent ansteigen, im Jahr 2035 sogar 55 bis 60 Prozent ausfüllen. Sie sehen, dass sich die CDU/CSU auf keinen Fall gegen die Energiewende sträubt. Die Weiterführung der Energiewende ist auch im Hinblick auf die Unabhängigkeit von Zuliefererländern fossiler Brennstoffe ein wichtiges Projekt, dass unbedingt vorangetrieben werden muss.

Ich bin ganz Ihrer Meinung, dass die Energieversorgung sicher und umwelterträglich erfolgen muss. Eine sichere Energieversorgung schließt jedoch auch Versorgungssicherheit mit ein. Hier ist die Sorge der bayerischen Landesregierung, dass mit den Zeitplänen für die Abschaltung der Atomkraftwerke Grafenrheinfeld und Gundremmingen B keine ausreichenden Versorgungskapazitäten für ganz Süddeutschland mehr zur Verfügung stehen. Deshalb fordert die Landesregierung von Bayern hier kurzfristige Ausschreibungen von Reservekraftwerken, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Es wird hier zur Sicherstellung der Stromversorgung die Errichtung von Gaskraftwerken gefordert.

Ich verstehe Ihre Ängste im Zusammenhang mit dem schlimmen Störfall des Atomkraftwerks in Tschernobyl, dessen Folgen nicht nur für die damalige Bevölkerung in der Sowjetunion sehr schrecklich waren. Auf gar keinen Fall möchte ich, dass sich so ein Zwischenfall wiederholt. Als Bundespolitiker bin ich jedoch verpflichtet, die Interessen der gesamten Bundesbevölkerung zu berücksichtigen. Ich würde mich deshalb freuen, wenn auch Sie an die Menschen in Süddeutschland denken, die genau wie Sie das Recht auf eine sichere Stromversorgung haben.

Mit freundlichen Grüßen
Uhl