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Hans-Peter Uhl
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Frage von Heinz K. •

Frage an Hans-Peter Uhl von Heinz K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. Uhl,

in der SZ-Online wurde heute ein Artikel veröffentlicht, aus dem folgendes Zitat stammt:

"Die Apotheker gelten als eine der einflussreichsten Lobby-Organisationen in der Hauptstadt. Sie sind bekannt für ihr aggressives Auftreten. Minister und Abgeordnete werden bei unliebsamen Vorhaben regelmäßig mit manchmal unflätigen E-Mails und Briefen überschwemmt"
Quelle: http://sz.de/1.1548307

Haben Sie auch schon mal derartige Erfahrungen gemacht bzw. können Sie das bestätigen? Und wie reagieren Sie auf solche Anwürfe? Warum können sich Lobbyisten ein derartiges Benehmen erlauben?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Kreuzhuber,

gewiss habe ich von Apothekern oder Interessenvertretern der Apotheken keinerlei „unflätige“ oder „aggressive“ Emails bzw. Briefe erhalten. Somit kann ich die Darstellung der SZ nicht nachvollziehen.

Generell habe ich große Wertschätzung für die Arbeit der Apotheken in unserem Land: flächendeckende Versorgung mit Medikamenten und Beratung durch qualifizierte Fachkräfte, zudem Nacht- und Notdienste, individueller Lieferservice u.v.m. Nicht umsonst genießen Inhaber und Mitarbeiter von Apotheken ein hohes Vertrauen in der Bevölkerung.

Gerade deshalb sollten die Interessenvertreter der Apotheker darauf achten, dass sie ihr hohes gesellschaftliches Ansehen nicht instrumentalisieren für maßlose Forderungen oder unsachliche Kritik in der gesundheitspolitischen Diskussion. Denn die Politik muss natürlich das Gesamte im Blick haben. Dazu gehören nicht nur Einkommen und Existenz der unterschiedlichen Leistungserbringer in Ärzte- und Apothekerschaft, Pharmaindustrie etc., sondern wesentlich auch das berechtigte Interesse von Arbeitnehmern und Arbeitgebern an realistischen Kassenbeiträgen.

In der Demokratie kann es nicht gelingen, dass einzelne Interessen – so berechtigt und verständlich sie auch (teilweise) sein mögen – einseitig durchgesetzt werden. Stattdessen sind tragbare Kompromisse nötig. Natürlich steht es Lobbyorganisationen frei, auch die massenhafte Versendung von Emails, Postkarten oder Briefen an Abgeordnete zu veranlassen. Auf derart gelenkte Kampagnen, deren Inhalt ich zur Kenntnis nehme, antworte ich in der Regel jedoch nicht individuell. Generell nehme ich alle kritischen und fordernden Eingaben – soweit sie nicht unflätig sind - ernst; ich lasse mich jedoch niemals unter Druck setzen.

Mit freundlichen Grüßen
Uhl