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Hans-Peter Uhl
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Frage von Guido F. •

Frage an Hans-Peter Uhl von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Uhl,

ich danke Ihnen für Ihre Reaktion auf meine Anfrage vom 23.10., möchte jedoch klarstellen, dass nicht ich Alkohol als harte Droge einstufe, sondern lediglich auf wissenschaftlichen Untersuchungen basierende Expertenmeinung wiedergebe, was den in meiner Anfrage verlinkten Artikeln ohne Weiteres zu entnehmen war.
Basiert Ihre Auffassung, die Einstufung von Alkohol als harte Droge sei abwegig, ebenfalls auf entsprechenden Forschungsarbeiten oder äußern Sie hier lediglich Ihre persönliche Empfindung?

In der Antwort auf eine Kleine Anfrage führte die Bundesregierung aus: "Neben dem Suchtmittel selbst sind demnach gesellschaftlich-kulturelle Umweltfaktoren sowie in der Person liegende soziale, biologische und psychische Merkmale entscheidend. Aus Sicht der Bundesregierung ist für eine wirksame Sucht- und Drogenpolitik eine Fokussierung allein auf die Substanzen deshalb zu kurz gegriffen." ( http://tinyurl.com/17-7706 )
Warum halten Sie persönlich es für ausreichend, eine Substanz ausschließlich nach der Geschwindigkeit zu bewerten, mit der sie eine Abhängigkeit hervorruft?

Wie sollte I.E. mit Substanzen verfahren werden, die analog zu Alkohol nur sehr langsam eine Abhängigkeit bewirken, oder im Gegensatz zu Alkohol nur sehr schwache Abhängigkeitssymptome hervorrufen?
Würden Sie solche Substanzen dem Alkohol rechtlich gleichstellen, oder sollte dem Alkohol, ungeachtet seiner 70.000 Todesopfer jährlich, weiterhin eine Sonderstellung unter den psychoaktiven Substanzen zukommen?

Was begründet überhaupt eine solche Sonderstellung, und warum ist es I.E. keine Verharmlosung, wenn Alkohol nicht entsprechend seiner gesundheits- und gesellschaftsschädlichen Wirkung wie jede andere Drogen behandelt wird?

Ist Strafverfolgung gegen Konsumenten anderer berauschender Substanzen überhaupt zu rechtfertigen, wenn Drogenkonsum grundsätzlich überhaupt nicht abgelehnt wird, weder politisch noch gesellschaftlich?

Freundliche Grüße
Guido Friedewald

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Friedewald,

meinen Standpunkt zum Thema Alkohol habe ich in meiner Antwort vom 9.12.2011 hinreichend deutlich gemacht. Ich habe dabei meine Bewertung keineswegs ausschließlich von der Geschwindigkeit abhängig gemacht, mit der eine Substanz Abhängigkeit hervorruft, sondern von der Erfahrungstatsache, dass es für eine sehr große Zahl von Menschen regelmäßig möglich ist, alkoholische Getränke maßvoll und ohne Schaden zu nehmen zu konsumieren. Bei harten Drogen (Heroin, Kokain, Crystal etc.) ist dies zweifellos nicht vergleichbar der Fall. Insofern ist mir Ihr Anliegen völlig schleierhaft.

Was den Vergleich von Alkohol mit Cannabis anlangt, so verweise ich auf die Stellungnahme eines Kollegen:
http://www.abgeordnetenwatch.de/clemens_binninger-575-37484--f323805.html#q323805

Mit freundlichen Grüßen
Uhl