Frage an Hans-Peter Uhl von A. S. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Dr. Uhl,
die Preise für Bauland sind in München für meinen Geschmack zu hoch. Ich würde zwar gerne ein EFH bauen und dadurch in heimische Arbeitsplätze investieren, aber ich bin nicht bereit, 1000 Euro für ein qm Bauland zu bezahlen, während in münchner Umgebung Unmengen von Land für den Anbau von subventionierten Landwirtschaftsprodukten minderwertig vergeudet werden.
Als Folge füge ich meine Ersparnisse den weltweiten Kapitalströmen zu, die aber in den letzten Jahren scheinbar zunehmend einen Bogen um unser Land in Richtung Niedriglohnländer machen.
Was gedenkt Ihre Partei an dieser Situation zu ändern?
Mit freundlichen Grüßen
A.Schneider
Sehr geehrte/r Frau oder Herr Schneider,
Es ist allgemein bekannt, dass die Grundstückspreise in der Stadt München zur Zeit sehr hoch ausfallen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass unsere Stadt zu recht sehr beliebt ist. Auf Grund der schönen Lage, der guten und sicheren Infrastruktur und dem so charakteristische gewordenen Stadtbild.
Durch die vorbildliche Politik der Bayerischen Staatsregierung ist München (und Umland) weltweit bedeutender Industrie- und Wissenschaftsstandort geworden (Siehe jüngstes Focus-Uniranking). Ich erwarte in den nächsten Jahren deshalb weiteren Siedlungsdruck auf München. Dies unterwirft die Grundstückspreise dem Gesetz des Marktes und führt durch die gestiegene Nachfrage leider automatisch zu einer Anhebung der Preise.
Gleichwohl tritt die CSU gegen eine Zersiedelung des Umlandes ein und versucht die Bürger dabei zu unterstützen, im Stadtgebiet zu bleiben. Dabei geht es vor allem um eine schnellere Überplanung ehemaliger Bundeswehrliegenschaften und gewerblicher Gelände, damit der Wohnungsbau in Gang kommt. Rot-grüne Lieblingsprojekte wie das Antidiskriminierungsgesetz sind auch nicht dazu angetan, einen Anreiz zum Bau von Mietwohnungen zu geben.
Zu ihrer Bemerkung zur Globalisierung:
Globalisierung und Wissensgesellschaft sind die Herausforderungen unserer Zeit. Sie werden von vielen als Bedrohung empfunden. Wir sind als CDU/CSU überzeugt: Globalisierung, also weltweiter Handel und weltweites Wirtschaften, und Wissensgesellschaft bergen größte Chancen für unser Land - wenn wir sie erkennen und wenn wir sie nutzen wollen. Wir wollen die Bürger unseres Landes zu Gewinnern dieser Entwicklung machen. Wir wollen, dass sich unsere Werte von Demokratie und Sozialer Marktwirtschaft auch in dieser Zeit behaupten können. Klar ist auch, dass uns die Globalisierung unter Druck setzt, unseren Sozialstaat zu reformieren und alle liebgewonnenen Gewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen.
Ich gebe Heinrich von Pierer Recht, wenn er sagt: „Wir müssen in der Welt von morgen um so viel besser sein, wie wir teurer sind.“ Wir brauchen also mehr Spitzenleistung in unserem Land und brauchen daher mehr Leistungsanreize: angefangen bei einem einfachen Steuerrecht bis hin zu einer Bildungspolitik, in der besondere Leitungen anerkannt und gefördert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hans-Peter Uhl, MdB