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Hans-Peter Uhl
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Frage von Ralf O. •

Frage an Hans-Peter Uhl von Ralf O. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Dr. Uhl,

1)Wenn man die Chinesen für Realisten hält, warum schlagen sie dann eine angeblich derart illusorische Idee wie die einer neuen Weltwährung basierend auf IWF-Sonderziehungsrechten vor? Wollen sie damit nicht eine Unzufriedenheit mit dem internationalen Status Quo und einen Machtanspruch demonstrieren, wie er sich jetzt in der Gründung eines Asiatischen Währungsfonds parallel zum IWF äußert? Wie beurteilen sie diesen Asiatischen Währungsfonds?Die Idee dieser panasiatischen Kopoperation gab es ja schon während der Asienkrise 1997, ausgehend von Japan und die USA versuchten alles, um dies zu verhindern.
Der damalige IWF-Präsident Köhler meinte, dies sei kein Problem, insoweit dieser neue Fonds komplementär zum IWF sei.Ist er das?Ist dies eine Aushöhlung des IWFs, eine Bedeutungsminderung, ja gar eine offene Konkurrenz zu ihm und solte man vielleicht als Antwort die IWF-Reformen beschleunigen? Aber mit welchem Ziel und in welcher Form?
Halten sie es für wahrscheinlich, dass dieser panasiatische Währungsfonds Auftakt weiterer panasiatischer Kooperationen sein wird?

2) Wie beurteilen sie die Entwicklung der Shanghai Cooperation Organization?Halten sie eine mögliche Mitgliedschaft des Irans für möglich und was würde das bedeuten?

Mit freundlichen Grüssen

Ralf Ostner

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Ostner,

zu Ihren Fragen weiß ich leider nicht mehr als in der Zeitung steht.

Nach der Absage Singapurs im November 2008 sah es nach meinem Eindruck schlecht aus für den asiatischen Währungsfonds. Mittlerweile ergibt sich ein anderes Bild. „[Also] sprechen die Asiaten offen darüber, dass ihr neuer Fonds ein IWF für die Region sei, der seine Mittel aber nachsichtiger und flexibler vergeben werde - eine Retourkutsche für den Auftritt des IWF vor einer Dekade. Trotzdem bleiben Fragen offen: zum Beispiel, in welcher Währung der neue Fonds arbeitet. Japan favorisiert den Yen, China dürfte ihn als weiteren Stein auf dem Weg zur Verbreitung des - nicht frei konvertiblen - Yuan begreifen.“ (F.A.Z. vom 4.5.09, Artikel „Asiens Währungsfonds“ von Christoph Hein)

Eine neue Weltwährung sehe ich deshalb noch nicht am Horizont; ein Anzeichen für verstärkte innerasiatische Kooperation wohl schon. Ich möchte mich dazu aber mit Kommentaren und Prognosen zurückhalten.

Hoffentlich kann ich Ihnen zum Thema Iran mit diesen Fundstellen etwas Gutes tun: http://www.presstv.ir/detail/98250.htm?sectionid=351020101 http://www.cfr.org/publication/10883/

Mit freundlichen Grüßen

Uhl