Frage an Hans-Peter Friedrich von Bernhard K. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Dr.Friedrich,
mit Ersetzen musste ich Ihr Interview in dem "Monitor"-Beitrag von letztem Donnerstag hören, in dem Sie die Weigerung der Bundesregierung begründeten, Afghanen, die als lokale Helfer vor Ort der Bundeswehr geholfen haben, nach dem Rückzug der Bundeswehr Aufenthaltsgenehmigungen in bzw. Visen nach Deutschland zu genehmigen.
Ihre anscheinend totale Ignoranz der Gefahren, in die sich die afghanischen Helfer tagtäglich begeben, und die nach Abzug der Bundeswehr sicher nicht kleiner werden, gipfelten in Ihrer Aussage:
"Also zunächst mal geht es darum, dass die Ortskräfte befürchten, dass sie keinen Arbeitsplatz mehr haben, wenn die deutschen Kräfte abziehen. Das ist ja mal die erste Sorge. Da suchen wir nach Möglichkeiten, sie zu vermitteln in andere Bereiche."
Sind Sie unwillig oder unfähig, die tatsächliche Gefahr, der unsere afghanischen Helfer ausgesetzt sind, beim Namen zu nennen? Unsere afghanischen Helfer werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur um ihren Arbeitsplatz bangen müssen, sondern um das Wertvollste, das ein Mensch besitzt: das eigene Leben! Das ist die Realität, und Sie als Bundesinnenminister können das grausame Schicksal dieser Menschen abwenden, wenn Sie nur ein klein wenig die Visa- und Aufenthaltsbestimmungen ändern würden - wie es z.B. die Vereinigten Staaten machen.
Wieso sträuben Sie sich? Ist Deutschland nicht in der Lage, einigen wenigen Tausenden Afghanen ein Leben in Freiheit und Sicherheit zu gewähren, die in den mehr als zehn Jahren Afghanistan-Einsatz der deutschen Bundeswehr gute Dienste geleistet haben. "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen?" - ist das Ihr Leitsatz?
Können Sie als Mitglied der Christlich-Sozialen Union Bayerns und als engagierter Christ es mit Ihrem Gewissen vereinbaren, diese Menschen ihrem sicheren Tod zu überlassen?