Wie möchten Sie nicht nur neuen Generationen sondern auch vor allem der älteren Bevölkerung - die mit ihrer Kaufentscheidung große Macht besitzt - einen ethisch korrekten Umgang mit Tieren vermitteln?
Sehr geehrter Herr Friedrich,
der Umgang eines Menschen mit den ihm anvertrauten Tieren und Pflanzen und allem Leben zeigt an,
auf welchem Stand der Entwicklung sein Geist und sein Herz und auch sein Verstand ist.
Solange der Mensch Krieg führt gegen angeblich Schwächere wird er Kriege führen gegen seine eigene
Spezies. Wer liebt, tötet nicht und missbraucht nicht. Du sollst nicht töten.
Sehr geehrte Frau. N.
die Verantwortung gegenüber den Menschen, der Umwelt und unserer natürlichen Ressourcen gehört zum Selbstverständnis christlich-sozialer Politik. Die Bewahrung der Schöpfung leiten wir als unmittelbaren Auftrag aus unserem christlichen Menschenbild ab.
Es ist uns ein großes Anliegen, den Tierschutz durch hohe Tierschutzstandards weiterzuentwickeln. Dabei müssen alle Bereiche berücksichtigt werden von der Landwirtschaft über die Forschung, bis zum Handel, Transport und natürlich der Haltung von Tieren.
Allerdings sollten wir uns hier nicht national beschränken. Auf europäischer Ebene setzen wir uns daher insbesondere für eine umfassende und verpflichtende Tierwohl- und Herkunftskennzeichnung von tierischen Lebensmitteln ein. Unser Ziel ist es auch, weitere Fortschritte des Tierschutzes beim Schlachten zu erlangen. Dazu bedarf es noch viel Forschung in dem Bereich. Wir wollen, dass möglichst schnell praxistaugliche Verbesserungen erzielt werden können.
Wichtig ist auch, bei den Menschen ein Bewusstsein zu schaffen für einen nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen. Hier sind neben den Eltern vor allem auch die Schulen gefragt, Kinder und Jugendliche aufzuklären. Aufgabe der Politik ist es insbesondere, statt immer neuer Verbote zu erlassen, für die relevanten Akteure in Landwirtschaft, Medizin und Wissenschaft Freiräume zu ermöglichen, damit diese Alternativen schaffen zu Verbrauch und Verschwendung, Qual und Leid.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter Friedrich