Frage an Hans-Peter Friedrich von Achim G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Friedrich,
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Amt! Sie stellen fest, dass der Islam nicht nach Deutschland gehört. Ich möchte mich nicht zu der Unsinningkeit dieser Aussage äussern aber Fragen, ob Sie sich darüber im Klaren sind, dass Sie es uns Auslandsdeutschen mit solchen Aussagen sehr schwer machen.
Deutsche Ingenieure sind (derzeit zumindest noch) weltweit sehr gefragt auch und grade in moslemischen Ländern. Als Deutscher, der im Ausland lebt und arbeitet erkenne ich eine besondere Pflicht an, mich im Gastland so zu verhalten, wie es die dortigen Sitten und Kultur erfordert ohne dabei auf meine deutsche Identität zu verzichten. Mit gutem Willen, etwas Anstrengung und etwas Sensibilität funktioniert das hervorragend.
Allerdings sind Ihre Aussagen zum Islam nicht dazu geeignet, unser Leben im Ausland einfacher zu machen: Was am bayerischen Stammstisch als gutes Recht der "schweigende Mehrheit" gesehen wird, wird im Ausland oft als Xenophonie verstanden. Und das sind nicht abstrakte Gedanken von weit entfernten Menschen, sondern das trifft uns Auslandsdeutsche direkt: Auf der Arbeit, beim Einkaufen und im geselligen Beisammensein. Das erschwert uns die Integration ins Gastland und führt dazu, dass wir nicht mehr auf unsere Herkunft stolz sein können.
Meine Fragen sind:
1) Sind Sie der Meinung, dass Auslandsdeutsche versuchen sollten, sich so gut es geht, ins Gastland zu integrieren ohne dabei Ihre Deutsche Herkunft zu verleugnen?
2) Sind Sie der Meinung, dass Auslandsdeutsche gute "Botschafter" eines offenen, freundlichen und toleranten deutschen Staates sein sollten?
3) Werden Sie sich bei Aussagen die das Bild Deutschlands im Ausland schädigen, in Zukunft bedenken, welche Auswirkungen das Deutsche im Auland haben wird?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Gruessen,
Achim Gerstner