Frage an Hans-Peter Friedrich von Valentin D. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Dr. Friedrich,

gestatten Sie mir noch eine weitere Frage aus aktuellem Anlass. Die "Welt online" schreibt heute über Sie:

"Landesgruppenchef Hans-Peter Friedrich sagte über die Kritik unter anderem von Bundesforschungsministerin Schavan am Verteidigungsminister, das seien „Einzelstimmen“, die man nicht weiter beachten und kommentieren müsse. (...) Schavan hatte der „Süddeutschen Zeitung“ unter anderem gesagt: „Als jemand, der selbst vor 31 Jahren promoviert hat und in seinem Berufsleben viele Doktoranden begleiten durfte, schäme ich mich nicht nur heimlich.“ Friedrich sagte dazu auf Anfrage lediglich: „Ich kann für die Gefühle von einzelnen Politikern natürlich nix.“ "

Wollen Sie damit sagen, dass Sie das Fehlverhalten zu Guttenbergs nicht als Anlass sehen, sich (fremd)zu schämen? Das nämlich muss man aus Ihrer Aussage herauslesen. Wie kommen Sie zu der Behauptung, man müsse die "Einzelstimme" von Bildungs- und Forschungs-(!)ministerin Schavan "nicht weiter beachten", umsomehr, als sich Frau Schavan im selben Interview ja für eine zweite Chance für zu Guttenberg ausspricht?

Kann es sein, dass Sie hier Machtpolitik über Prinzipien der Ehrlichkeit und des Anstands stellen?

Ich möchte übrigens betonen, dass ich manche Rhetorik der Kritiker zu Guttenbergs ebenfalls für äußerst geschmacklos und verwerflich halte (z.B. "Früher wusste der Adel, was in einem solchen Fall zu tun ist ..."). Doch das ändert nichts an der Kritik an der gegenwärtigen unwürdigen machtpolitischen Verschleierungstaktik. Nach meiner ganz persönlichen Meinung wäre auch dem Menschen zu Guttenberg am meisten geholfen, wenn er sich und allen reinen Wein eingösse.

Nach wie vor bin ich gespannt, wann auch Sie und Ihre Parteifreunde erkennen bzw. offen eingestehen werden, dass der Verteidigungsminister sich mit einer Notlüge zu verteidigen versuchte.

Mit freundlichen Grüßen
Valentin Dübbers