Frage an Hans-Peter Friedrich von Albrecht K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Friedrich,
in Ihrem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur sprechen Sie sich für einen Euro-Islam ausgesprochen. “Das könnte auch ein Weg für die Zukunft sein: Ein Islam mit einem europäischen Gesicht, der dann nichts mehr mit Islamismus zu tun hätte. Ich halte den Islamismus für den größten Feind des Islam."
Wie bewerten Sie in diesem Zusammenhang die folgende Aussage des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan: "Diese Bezeichnungen [moderater Islam usw.] sind sehr hässlich, es ist anstößig und eine Beleidigung unserer Religion. Es gibt keinen moderaten oder nicht-moderaten Islam. Islam ist Islam und damit hat es sich."?
Mit freundlichen Grüßen
Albrecht Klein
Sehr geehrter Herr Klein,
für Ihre Email-Anfrage vom 22.12.2009 danke ich Ihnen. Die von Ihnen als Zitat des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan gekennzeichnete Behauptung "Islam ist Islam und damit hat es sich" ist ganz offenkundig falsch. Es gibt Sunniten und Schiiten, verschiedene Rechtsschulen und viele nationale und regionale Traditionen und Unterschiede. Unser Ziel muss doch sein, dass die große Mehrheit der Muslime, die Gewalt aus Überzeugung ablehnt, endlich den radikalen Islamisten mit kraftvoller Stimme entgegentritt und ein Koranverständnis verbindlich verbreitet, das Gewalt eindeutig als Irrweg brandmarkt.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Dr. Hans-Peter Friedrich MdB