Frage an Hans-Olaf Henkel von László C. bezüglich Europapolitik und Europäische Union
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Henkel,
aus den Medien habe ich Ihre Äußerung wahrgenommen: Wenn Großbritannien die Europäische Union verläßt, sollte Deutschland ebenso handeln (wenn Brexit, dann Dexit) und Sie würden es unterstützen. Nun ist dieser Fall eingetreten. Wie würden Sie eine ähnliche Volksabstimmung in Deutschland organisieren, ins Leben rufen? Sind Sie der Meinung, daß auch eine Bevölkerungsmehrheit in Deutschland den Austritt wünscht, ebenso, wie in dem Vereinigten Königreich?
Ich bedanke mich für Ihre Antwort bereits im Voraus und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
L. C.
Sehr geehrter Herr Csorba,
im Auftrag von Herrn Henkel möchte ich Ihnen folgende Antwort auf Ihre Frage übermitteln:
"Nach Brexit: Statt "noch mehr Europa" (CDU, FDP) oder "höhere Verschuldung" (SPD, Grüne) will ALFA die Ursachen der wachsenden EU-Müdigkeit bekämpfen: Zu viel Zentralismus, zu viel Harmonisierung, zu viel Sozialisierung der Staats- und Bankschulden. ALFA ist die einzige politische Kraft, die Rezepte für das Gegenteil verschreibt: mehr Subsidiarität, mehr Wettbewerb, mehr Eigenverantwortung. Vielfalt der europäischen Nationen bewahren statt die Einfalt eines Zentralstaates. Dazu gehört zunächst die Ursache der zentralistischen Bestrebungen abzuschaffen: den Einheitseuro! Der Einheitseuro ist so nicht zu halten. Unser Programm weist drei verschiedene Wege dorthin. Staaten, die die Maastricht-Kriterien nicht erfüllen wollen oder können, müssen raus! Sonst sollen die, die das können und wollen einen (Arbeitstitel "Nordeuro") eigene Währung begründen. Der dritte und "letzte" Ausweg in unserer Priorität ist der Austritt aus dem Euro und die Wiedereinführung der D-Mark. Dass dieser gleichbedeutend mit dem "Dexit" wäre, ergibt sich schon aus der derzeitigen Rechtslage, denn ein Land kann zwar den Euro nicht verlassen, wohl aber die EU. Die Formel "wenn Brexit Dexit" ist natürlich eine Verkürzung, aber dennoch durch unser Parteiprogramm gedeckt."
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Rüya Perincek