Frage an Hans-Jürgen Rochnia von Margrit Stein aus B. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Kandidat,
ich habe die FDP beim Sommerfest in Barth im Juli diesen Jahres erlebt und habe auch erfahren, was Ihre Partei dort schon geschaffen hat. Allein die Installation eines Aufzugs im Barther Rathaus fuer gehbehinderte Besucher zeugte ja wenigstens davon, dass sich die Partei kuemmert und nicht, wie andere, nur Worte sprechen laesst. Doch Sommerfeste vor der Wahl zu organisieren, ist ja immer gut und schoen, nicht wahr.
Aber hier meine Frage, Herr Rochina: Wie stehen Sie zum Thema Familie? Wie kann man erreichen, dass sich in Deutschland wieder mehr Familien wohlfuehlen? Wie kann man den Buergern die Angst davor nehmen, eine Familie zu gruenden? Welche Standpunkte vertreten Sie im Hinblick auf die Kinderbetreuung in Deutschland/MV? Sind Sie selbst Vater? Wie kann man die Kinderbetreuung optimal foerdern und Familien somit entlasten? Wie engagiert sich Ihre Partei in entsprechenden Wahlkreisen? Vielen Dank im Voraus.
Sehr geehrte Frau Stein,
Zuerst einmal herzlichen Dank für Ihr Lob bezüglich der Fahrstuhl Installation.
Nun aber zur Beantwortung Ihrer Fragen:
Ich selbst bin glücklich verheiratet und stolzer Vater von 3 Kindern. Mir gibt meine Familie sehr viel Kraft und Ausdauer, die zur heutigen Zeit sicher nicht unwichtig ist. Meine Frau und ich sind froh, dass wir uns vor 30 Jahren für Kinder entschieden haben. Damit sich wieder mehr Familien wohlfühlen in Deutschland und insbesondere in Mecklenburg- Vorpommern, sollte man nichts unversucht lassen. In diesem Land und seinen Bewohnern steckt jede Menge Potential!
Für viele Menschen ist heutzutage ein sicherer Arbeitsplatz das wichtigste und deshalb muss es unser primäres Ziel sein, möglichst viele arbeitslose Menschen wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Darüber hinaus gilt es natürlich auch dafür zu sorgen, dass Gesellschaft und Unternehmer familienfreundlicher werden. Es ist ein großes Problem unserer Zeit, dass immer weniger Kinder geboren werden, da sie als Belastung empfunden werden. Begründungen findet man oftmals in dem Verhältnis zwischen Beruf und Familie. Es inzwischen leider häufig vor, dass es heißt: "Beruf oder Kind". Ich sage Ihnen ganz klar: Das ist ein Unding. Der Staat bzw. seine kleineren Organisationseinheiten haben dafür Sorge zu tragen, dass Kinderbetreuung sicher gestellt ist. Es darf nicht sein, dass es beispielsweise allein- stehenden Müttern verwehrt bleibt, ein Job anzunehmen, weil sie keine Möglichkeit hat ihr Kind in einer Betreuungseinrichtung unterzubringen.
Ziel der FDP bleibt deshalb weiterhin die schrittweise Einführung eines Modells zur kostenfreien Betreuung und Förderung von Kindern im Alter von 0-6 Jahren. Mit Beginn der Schulzeit sprechen wir Liberale uns dafür aus, dass weiterhin die Hortbetreuung die Schulausbildung ergänzen soll und für eine ganztägliche pädagogische Aufsicht der Kinder sorgt. Für die höheren Klassenstufen soll das Angebot an Ganztagsschule weiter ausgebaut werden. Nach den Plänen der FDP ist also von früh an für eine ganztägliche Betreuung der Kinder gesorgt, so dass es keinerlei zeitliche Probleme bei der Ausübung des Berufs geben sollte.
Kinder sind der Schlüssel unser Zukunft und gerade deshalb haben wir die Themen Bildung und Ausbildung an vorderster Stelle unseres Wahlprogramms gestellt. Eine zukunftsorientierte und ideologiefreie Bildungspolitik ist unerlässlich für die Zukunft unseres Landes.
Der Politik ist es nicht möglich dafür zu sorgen, dass wieder mehr Kinder geboren werden. Doch die Politik kann Rahmenbedingungen festlegen und auch Handlungsanreize setzen. Dazu gehören Betreuung der Kinder im Kleinstalter, gute Bildungspolitik im heranwachsenden Alter und ausreichend Ausbildungsplätze bzw. optimale Bedingungen an den Hochschulen bzw. Universitäten. Wir setzen uns dafür ein, dass Familien auch in Zukunft in gesicherten Verhältnissen leben können.
Ich hoffe Ihre Frage beantwortet zu haben. Wenn Sie darüber hinaus noch detaillierter Antworten bezüglich der liberalen Familienpolitik haben, dann ich Sie, mir die Fragen zu stellen.
Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Jürgen Rochnia