Frage an Hans-Jürgen Klein von Hans-Werner R. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Klein,
die Region um Otterndorf darf sich mit Recht doch als Zentrum des Tourismus bezeichnen - da werden Sie zustimmen? Nun befahre ich seit über 30 Jahren auf meinen dienstlichen und privaten Wegen die L 118 von Wanna nach Bremerhaven. Die Streckenabschnitte zwischen Wanna und Krempel und die Ortsdurchfahrt Neuenwalde (neben vielen anderen im Kreis!) befinden sich - das wissen auch Sie - in einem erbärmlichen Zustand. Seit Jahren! Ich weiß nicht, wie viele Firmen sich beim Bau der Ortsumgehung Otterndorf gute Verdienste beim Holen von Sand aus der Sandgrube Krempel verdient haben?! Der einheimische Autofahrer wird anstelle der Instandsetzung der Strecke mit überflüssigen Geschwindigkeitsbeschränkungen gequält, der Tourist wird auf seinem Weg nach Otterndorf durchgeschüttelt. Was für einen schlechten Eindruck unsere Heimatrregion da hinterlässt, höre ich regelmäßig in Gesprächen mit Urlaubern. - Ich weiß, dass Landesstr. dem Landesrecht unterliegen-keine Frage. Nur - warum kommen die regional Verantwortlichen nicht endlich zu Ergebnissen oder/und machen öffentlich, was sie bei der zuständigen Landesbehörde an Druck aufbringen. Die Reparatur der Durchfahrt Neuenwalde wurde schon vor Wochen angekündigt - nichts passiert! Es wäre nett, wenn ich als Antwort keine "politischen Floskeln" bekomme, sondern Fakten, wann denn nun genau was in Angriff genommen wird?! Ich danke bereits jetzt für Ihre Bemühungen.
Freundliche Grüße aus Wanna, Hans-Werner Rudat
Sehr geehrter Herr Rudat,
der Erhaltungszustand der Landesstraßen wird landesweit seit längerer Zeit an vielen Stellen beklagt. Die im Landeshaushalt vorgesehenen Straßenbau-Unterhaltungsmittel sind zu knapp angesetzt. Die Landsesregierung konzentriert die Mittel lieber zugunsten von Neubaumaßnahmen, die von uns in der Regel als überflüssig angesehen werden. Deshalb haben wir in allen Haushaltsberatungen der letzten Jahre entsprechende Umschichtungen vom Neubau in die Unterhaltung beantragt - leider vergeblich. Die Regierungskoalition hat diese Vorschläge immer abgelehnt.
Zum konkreten Fall der L118 habe ich derzeit keine Informationen. Ich habe ihre Frage aber zum Anlass genommen, eine entsprechende Nachfrage an die Straßenbauverwaltung zu stellen. Sobald mir eine Auskunft vorliegt, werde ich die auf diesem Weg an Sie weiterleiten.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen Klein
Sehr geehrter Herr Rudat,
ich hatte Ihnen in einer ersten Antwort angekündigt, dass ich mich nach dem Stand der Angelegenheit erkundige. Unser Verkehrsreferent hat sich schlau gemacht bei der zuständigen Landesbehörde. Seine Informationen bewegen sich im Rahmen meiner allgemeinen Ausführungen in der ersten Antwort. Ich gebe Ihnen seinen Bericht unverändert und unkommentiert zur Kenntnis. Dort heißt es:
"ich habe mit F. S. von der Landesbehörde f. Straßenbau und Verkehr, Bereich Stade, telefoniert (04141 601-1).
Sie sagte, dass konkret nur eine einzige Sanierung anstehe, und zwar das Stück zwischen Neuenwalde und der A27 im Herbst. Das ist aber die L119. Die L119 verläuft innerhalb von Neuenwalde ein kleines Stück zusammen mit der L118 (siehe anliegende Karte; die blaue Markierung darin hat keine Bedeutung). Dieser gemeinsame innerörtliche Streckenabschnitt ist in noch schlechterem Zustand als der zu sanierende Abschnitt der L119. Dennoch wird dieser innerörtliche Teil nicht saniert, weil die Sanierung aufgrund der innerörtlichen Infrastruktur (Kanäle, Leitungen etc.) deutlich teurer wäre. Somit liegt H. R. ein wenig daneben mit seiner Hoffnung auf Sanierung der Ortsdurchfahrt.
Weitere Sanierungen an der L118 sind in diesem Jahr nicht vorgesehen und finanziell nicht tragbar. F. S. beklagte ausdrücklich, dass deutlich zu wenig Mittel zur Verfügung stehen, um die nötigen Sanierungen vornehmen zu können. Eine Bezifferung des benötigten Betrages konnte sie nicht vornehmen ("ich bekomme es ja eh nicht..."). Die L118 sei in ihrer Substanz stark geschädigt, also nicht nur die Oberfläche sondern auch die darunter liegenden Straßenschichten. Sie werde befahrbar gehalten durch Schlaglochausbesserung und Geschwindigkeitsreduzierungen. Mehr sei leider nicht machbar, obwohl das Problem bekannt sei."
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen Klein