Frage an Hans-Jörn Arp von Thomas S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Arp!
Ihre am 3.08.2011 erfolgte Antwort auf die von Frau Trinks am 7.07.2011 gestellte Frage werte ich als Verkennung der Realität. Angesichts der wachsenden Armutsprobleme, unter der viele Menschen in Deutschland leiden müssen, empfinde ich Ihre gezeigte Realitätsferne als infam und eines Politikers unwürdig.
Sie schreiben, Zitat Herr Hans-Jörn Arp:
"Wir haben einen Wirtschaftsaufschwung, wie wir ihn seit Jahrzehnten nicht mehr hatten."
http://www.abgeordnetenwatch.de/hans_joern_arp-413-44636--f298861.html#q298861
Frage 1:
Tragen Sie da nicht zu dick auf?
So weisen die Werte des statistischen Bundesamt für das Bruttoinlandsprodukt darauf, dass in der ersten Jahreshälfte 2010 erstmals wieder die in der Mitte 2008 übliche Höhe angenommen haben.
Frage 2:
Ist der "Aufschwung" nicht eher eine Erholung?
Sie schreiben in oben benannter Antwort:
"Wenn wir uns für die Leistungsträger in der Republik einsetzen, müssen wir dafür sorgen, dass die Leistung auch anerkannt wird."
Das sollte sicher ein wesentliches Ziel der Politik sein. Nur lässt m.E. die traurige Realität, in der immer mehr Beschäftigte (z.B. via Zeitarbeit) zu Niedriglöhnen oder zumindest sinkenden Realöhnen arbeiten müssen, darauf schließen, dass dieser Einsatz entweder nicht oder zuwenig effizient wahrgenommen wird.
Frage 3:
Versagen Politik und Wirtschaft nicht angesichts dieser Entwicklung?
Sie schreiben:
"(...) dass die Renten an die Lohnsteigerung gekoppelt sind und je leistungsfähiger eine Wirtschaft ist, um so mehr steigen auch die Renten."
Frage 4:
Widerspricht die aktuelle Entwicklung nicht Ihrer unbelegten Behauptung?
http://www.fr-online.de/wirtschaft/wirtschaft-brummt--realloehne-sinken/-/1472780/8430408/-/
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Schüller
Sehr geehrter Herr Schüller,
Zu Frage 1:
eine der vorrangigsten Aufgaben der Politik muss es sein, dass wir möglichst Vollbeschäftigung in unserem Land erreichen. Es gibt genügend Beispiele in Europa und Nordafrika die zeigen, wie schnell es zu Spannungen kommen kann, wenn die Menschen keine Perspektiven haben.
Zu Frage 2:
Um Leistungsträger zu unterstützen, müssen die Lohnnebenkosten gesenkt werden.
Zu Fragen 3:
Gerade die Politik in Deutschland, zusammen mit der Wirtschaft und den Gewerkschaften, haben gezeigt, dass gerade der deutsche Weg der erfolgreichste in Europa ist.
Mit freundlichen Grüssen
Hans-Jörn Arp