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Hans-Christian Friedrichs
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Pascale N. •

Frage an Hans-Christian Friedrichs von Pascale N. bezüglich Energie

Hallo Herr Friedrichs,

Zunächst hätte ich eine Frage aus dem Bereich Energie/Umwelt:
Mich würde interessieren, wie die Partei Bündnis 90/Die Grünen zu der Diskrepanz zwischen einem angestrebten Ausstieg aus der Quecksilbernutzung und der Forcierung von Energiesparlampen steht. Beide Punkte für sich gesehen sind ja sehr erstrebenswert, aber wie vereinbart man sie miteinander? Zumal die Entsorgung von ausgedienten Energiesparlampen auch noch nicht richtig klappt.

Vielen Dank für Ihre Antwort !
MfG P. Nauke

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Die Nutzung der bekannten „Energiesparlampen“ stellt eine finanziell attraktive Lösung zur schnellen Reduzierung der Energieverschwendung dar. Rechnet man den Einsatz von Quecksilber in Energiesparlampen gegen sie Freisetzung anderer Schadstoffe bei der Gewinnung fossiler Energieträger oder Uran bei der weiteren Nutzung von ineffizienten Glühlampen gegeneinander auf, so ist die Bilanz für die Energiesparlampe durchaus positiv. Trotzdem muss auch hier an einer Verbesserung der Situation gearbeitet werden. Energiesparlampen haben eine wesentlich höhere Lebensdauer als Glühlampen, sie gehören aber nicht in den Restmüll, sondern sind beim Händler abzugeben, der sie dann einer fachgerechten Entsorgung mit Wiederverwendung einzelner Rohstoffe zuführt. Bei der Ausgestaltung dieses Rücknahmesystems gibt es noch Verbesserungsbedarf.

Ich empfehle beim Kauf von Energiesparlampen auf „RoHS“-zertifizierte (EG-Richtlinie 2002/95/EG zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten) Produkte zu achten. Die Richtlinie regelt nicht nur die Verwendung bleifreier Lötverbindungen, sondern auch, dass nur minimale Mengen von Quecksilber, Chrom und andere problematische Stoffe verwendet werden dürfen. Inzwischen gibt es auch innovative Hersteller, die den größten Teil des üblicherweise verwendeten Quecksilbers durch andere, wesentlich weniger gefährliche Stoffe ersetzt haben. Es lohnt sich also, als VerbraucherIn vor dem Kauf Informationen über Hersteller und Produktionsverfahren einzuholen.

Es kommt hinzu, dass wir heute schon gar nicht mehr den Einsatz der „Energiesparlampe“ fokussieren, sondern vielmehr auf die wesentlich umweltfreundliche LED-Technologie verweisen. Hier kann im Vergleich zur Halogenlampe mit einer LED-Lampe ca. 80 Prozent der Energie eingespart werden und das bei einer doppelt so langen Lebensdauer, wie bei „Energiesparlampen“.