Frage an Hannelore Kraft von Andreas R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,
ich bin langjähriger Wähler der SPD, zugleich aber nichtreligiös, sogar kirchenkritisch.
In Artikel 7 der NRW-Verfassung heißt es: "Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zu sozialem Handeln zu wecken, ist vornehmstens Ziel der Erziehung".
Dies ist, entgegen mancher Behauptungen, ein eindeutiger Erziehungsauftrag hin zu einer monotheistischen Religion und nicht etwa, wie immer wieder von der CDU behauptet, ein Aufruf den Glauben anderer zu achten.
Der Vorstoß der Linken, normalerweise nicht meine Partei, finde ich daher begrüßenswert, denn er befördert die Trennung von Kirche und Staat. Es kann und darf nicht Aufgabe des Staates sei, nichtreligiöse Menschen zur Ehrfurcht zu einem monotheistischen Gott zu zwingen. Aus meiner kirchenkritischen Weltanschauung würde ich z.B. am liebsten sehen, dass in der Verfassung ein Erziehungauftrag hin zu einer Ablehnung von Göttern stehen würde. Auch das wäre jedoch eine Einmischung des Staates in die Religionsfreiheit religiöser Menschen und wäre daher ebenso abzulehnen.
Der Vorstoß der Linken war eine historische Chance, die alten Zöpfe der CDU endlich aus der Verfassung abzuschneiden.
Ich bitte Sie, Ihre Entscheidung zu erläutern und hoffentlich zu überdenken.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Reichhardt