Falls der Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft erworben hat, nach wievielen Jahren kann seine arbeitslose Ehefrau die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen?
Ich und meine Frau sind Ausländer. Nach dem neuen Gesetz erfülle ich alle drei Kriterien und kann nach drei Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen, was ich schon künftig machen werde, denn in unserem Fall ist es schon 3 Jahre her, dass wir in Deutschland leben (und ich arbeite). Meine Frau hat ein Zertifikat Deutsch C1, wohnt mit mir zusammen, aber ist alle drei Jahre arbeitslos, also meine Unterhaltsberechtigte und ich bin derjenige, der für ihren Lebensunterhalt sorgt. Also falls ich als Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft erworben habe, nach wievielen Jahren kann meine arbeitslose Ehefrau die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen? Verstehe ich es richtig, dass laut dem aktuellen Gesetz, nachdem ich die Staatsbürgerschaft erhalten habe, muss meine Frau danach noch extra zwei Jahre warten müssen, um die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen zu können und nicht früher? Ändert sich daran durch die neue Reform nichts?
Sehr geehrter Herr S.,
danke für Ihre Frage.
Zunächst: Wenn das Gesetz in Kraft getreten ist, dann reduziert sich die Voraufenthaltszeit auf fünf Jahre.
Nur bei besonderen Integrationsleistungen (C1 Sprachlevel und zusätzlich besonderes ehrenamtliches Engagement oder berufliche Leistungen) auf drei Jahre. Ob die Kriterien für eine beschleunigte Einbürgerung vorliegen, entscheidet die zuständige Einwanderungsbehörde.
Ehegatt:innen oder eingetragene Lebenspartner:innen von deutschen Staatsangehörigen können nach drei Jahren rechtmäßigen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland eingebürgert werden, wenn die Ehe seit mindestens zwei Jahren besteht - unter der Bedingung, dass Sie selbst für den Lebensunterhalt sorgen und Ihre Frau keine Sozialleistungen bezieht. Bezieht Ihre Frau aber Sozialleistungen, so ist dies nicht möglich.
Ihnen beiden alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Hakan Demir
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Wie in den bisherigen meiner Antworten bleibt es dabei: Die Staatsangehörigkeitsreform gilt für alle - sowohl für Ausländer:innen in Deutschland, die sich einbürgern lassen möchten, als auch für Deutsche im Ausland, die eine weitere Staatsangehörigkeit annehmen möchten.
Wenn Sie Ihren Lebensunterhalt durch das Gehalt decken, das sie von ihrem Arbeitgeber beziehen, ist es unerheblich, ob sie dieses Gehalt für Ihren regulären Job oder für die Umschulung beziehen.
Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist schon nach Art. 20a des Grundgesetzes Pflicht der staatlichen Gewalten.
Leider kann ich Ihnen noch keine Updates zur Abschaffung des Sprachnachweises beim Ehegatt:innen-Nachzug nach Deutschland geben.