Frage an Gunther Moll von Frank S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Moll!
Als inzwischen langjähriger Erlanger habe ich nun schon viele mißglückte Versuche der Verkehrspolitik in Erlangen mitbekommen. Im Prinzip sieht es für mich so aus, daß weder der Individualverkehr (Autos) noch der Nahverkehr richtig in Erlangen entwickelt ist. Außerdem ist weder dem einen noch dem anderen der Vorzug gegeben worden.
Meine Frage wäre nun, welche Verkehrsentwicklung schlagen Sie für Erlangen vor?
MfG,
Frank Stanischewski
Sehr geehrter Herr Stanischewski,
eine umweltfreundliche Mobilität für alle beinhaltet insbesondere eine Vermeidung von unnötigem Verkehr, eine Vernetzung der Verkehrsträger, einen Ausbau der Radfahrwege, eine "Grüne Welle" für Bahn und Bus und ganz besonders einen deutlichen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs (gerade auch für unsere jungen und älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger).
Für Erlangen sind in diesem Sinne u.a. notwendig: straßenbegleitende Radwege, das Konzept des "Shared Space" (Nutzung des öffentlichen Straßenraumes von allen VerkehrsteilnehmerInnenn), vorrangige Durchleitung des Umweltverbundes an Kreuzungen und bei Ampelschaltungen, Ausdehnung einer kommunalen Verkehrsüberwachung auf den fließenden Verkehr, Einführung sog. Moabiter Kissen (Erhöhungen im Asphalt) zur Geschwindigkeitsreduzierung in verkehrsberuhigten Zonen, schnellerer Busverkehr mit kürzeren Takten und weiteren Busbeschleunigungsmaßnahmen (Ampelschaltungen, Busspuren), weiterer Ausbau des ÖPNV-Netzes (dichteres, stadtübergreifendes Netz - beispielsweise eine Direktverbindung von Büchenbach nach Herzogenaurach) und Reduzierung der insgesamt überteuerten Fahrpreise, Ausweitung des "Nightliners", preisgünstiges Semesterticket für Studierende, Ausbau des Kombitickets, Halt sämtlicher ICE Züge in Erlangen, Reduzierung des Verkehrs aus dem Umland durch Bau der Stadt-Umland-Bahn, Beschränkung auf den notwendigen Verkehr in einzelnen besonders belasteten Straßen wie Pfarrstraße und Neue Straße, Parkleitsystem mit besserer Parkraumbewirtschaftung im Stadtgebiet sowie Vorrang für den Fuß- und Radverkehr und einen kurzgetakteten Busverkehr zu den außen liegenden Parkplätzen - Fahrpreis im Parkschein inklusive.
Für weitere Punkte und Einzelheiten darf ich Sie bitte an die Stadtratsfraktion der Grünen Liste verweisen.
Mit freundlichen Grüßen,
Gunther Moll