Frage an Gunther Krichbaum von Helena B. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Krichbaum,
Die Klimakrise ist leider nun doch Realität geworden. Mich haben besonders die starken Feuer in Australien und im Amazonas beunruhigt. Europa erhitzt sich sehr schnell und zudem haben wir nun auch in Deutschland bereits zwei Dürren erlebt. Unsere Felder und Wälder sind in schrecklichem Zustand. Wenn es so weiter geht wie bisher, frage ich mich, wie wir uns und unsere Kinder in Zukunft leben werden? Wird die Landwirtschaft genügend Lebensmittel produzieren? Werden wir auch landesweite Feuer haben? Wenn wir etwas dagegen tun wollen, dann müssen wir schnell handeln, was nur durch die gesamte Gesellschaft getan werden kann und sollte. Manche Organisationen schlagen hierfür BürgerInnenversammlungen vor, um die Frage der Klimawandelvermeidung – ggf. auch polarisierender Fragen – mit allen Kräften gemeinsam zu beantworten. Würden Sie BürgerInnenversammlungen als Instrument befürworten, um solche Entscheidungen mit großer Legitimität zu treffen? Könnte so gegen die Klimakatastrophe vorgegangen werden? Bitte antworten Sie mir. Ich mache mir schreckliche Sorgen und engagiere mich daher ehrenamtlich in diesem Bereich.
Herzliche Grüße,
H. B.
Sehr geehrte Frau B.,
vielen Dank für Ihre Email. Herr Krichbaum hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.
Bürgerversammlungen können in kommunalen Angelegenheiten dazu beitragen, kontroverse Meinungen innerhalb einer eng umgrenzten Gemeinschaft zu einem konkreten Problem zu moderieren und so zu einem Ausgleich führen, der von einer Mehrheit der Betroffenen akzeptiert wird.
Die Bekämpfung des Klimawandels geht über ein derartiges lokales Thema weit hinaus. Daher sind die Landesparlamente und der Deutsche Bundestag mit seinen über 700 Abgeordneten aus ganz Deutschland die richtigen Orte, um die richtigen Lösungen zu streiten. Dabei werden selbstverständlich auch die durchaus kontroversen Debatten in der Zivilgesellschaft gehört, gewichtet und in die politische Argumentation übernommen. Kein Parlament entscheidet ohne öffentliche Debatte. Herr Krichbaum lehnt es jedoch ab, Entscheidungen aus den Parlamenten auf Bürgerversammlungen zu übertragen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Carsten Buchholz
Büro Gunther Krichbaum