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Gunther Krichbaum
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Frage von Juergen P. •

Frage an Gunther Krichbaum von Juergen P. bezüglich Verkehr

Feinstaub ...
wann wird denn die Private Heizung in diese Verschmutzungsdikussion einbezogen?
Denn was da so vor sich hinraucht ist schon ein Hammer!
Filtersysteme würden hier nur Vorteile bringen, Aufträge Mittelstand und reinere Luft.

Gruss J.Pichl

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Pichl,

ich bedanke mich für Ihren Hinweis. Sie sprechen in der Tat einen signifikanten Punkt in der Fein­staub-Diskussion an. Es ist in der Tat richtig, diese Diskussion auch auf die privaten Feuerungsanlagen auszuweiten.

Es gibt bereits eine Reihe von diesbezüglichen Regelungen in der so genannten Kleinfeuerungsanla­genverordnung (genauer: der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung, 1. BImSchV). Diese betreffen derzeit allerdings nur Feuerungsstätten mit einer Nennwärmeleistung von mindestens 15 Kilowatt. Daher will das Bundesumweltministerium den Geltungsbereich der Verordnung jetzt ausweiten und sie somit auf den aktuellen Stand der Technik bringen.

Mit der Novelle der Kleinfeuerungsanlagenver­ordnung sollen infolgedessen alle Heizkessel mit einer Nennwärmeleistung von mehr als 4 kW erfasst und zudem die Grenzwerte für Staub deutlich ver­schärft werden. Auch Einzelraumfeuerungsstätten (d.h. Öfen und Kamine) sollen bereits ab einer Nennwärmeleistung von 8 kW regelmäßig kontrolliert werden. Insgesamt wird eine Senkung der Feinstaubemissionen bei Kleinfeuerungsanlagen durch neue Technologien auf Werte unter 20 Milli­gramm je Kubikmeter angestrebt. Das Bundesumweltministerium will dies durch Obergrenzen für Staubemissionen erreichen, welche schrittweise abgesenkt werden.

Die genannte Novellierung soll im Februar vorgestellt werden und nach Beratungen von Bundestag und Bundestag noch dieses Jahr in Kraft treten.

Von besonderer Relevanz sind hierbei Anforderungen an das Verbrennen von Festbrennstoffen wie Holz, Kohle und voraussichtlich bald auch Biomasse. Während der Feinstaub-Ausstoß aus Kohleöfen aufgrund der sinkenden Anzahl in vergangen Jahren stark zurückging, ist dies bei Holzbrennstoffen genau umgekehrt der Fall. Tatsächlich haben alle mit Holz befeuerten Heizungen im Schnitt eine hö­here Feinstaub-Emission als Erdöl- oder Erdgasfeuerungsanlagen. Andererseits sind Energieträger auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen jedoch klimaneutral, da sie nicht mehr CO_2 freisetzen als sie beim Wachsen aus der Atmosphäre aufgenommen haben. Heizen mit Holz gilt somit als CO_2 -neutral und klimaschonend.

Um insbesondere die Feinstaubbelastung aus holzbefeuerten Öfen zu senken, werden Filter- und optimierte Feuerungstechniken entwickelt. Nicht übersehen werden darf dabei aber, dass bereits mo­derne Holzfeuerungsanlagen auf dem Markt sind, die relativ geringe Emissionen verursachen. Dazu zählen in erster Linie Holzpellets. Die von Ihnen angesprochenen Filtersysteme sind demzufolge schon seit längerer Zeit in die Diskussion miteingebunden und werden in Zukunft selbstverständlich mit noch größerem Nachdruck erörtert.

Ferner startete das Bundesumweltministerium bereits im Oktober 2005 ein groß angelegtes For­schungsprojekt über emittierte Feinstaubmengen, Teilchencharakterisierung und Minderungsmaß­nahmen, das voraussichtlich im Sommer 2007 abgeschlossen sein wird.

An diesen Ausführungen sehen Sie, dass die privaten Feuerungsanlagen bereits als Feinstaubquelle ausgemacht wurden. Sollten Sie an weitergehendem Material interessiert sein, nehmen Sie bitte Kontakt mit meinem Berliner Büro auf.

Mit freundlichen Grüßen

Gunther Krichbaum

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