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Gunhild Böth
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Frage von Axel N. •

Frage an Gunhild Böth von Axel N. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Frau Böth, wie wollen Sie mit Arbeitslosen und vor allem älteren Arbeitslosen die unverschuldet in Harz 4 geraten sind (dort evtl nicht rauskommen da die Arbeitnehmer bereits um die 50 oder älter sind) umgehen ? Was ist generell mit diesem ungerechten System ALG2 und auch mit Mindestlöhnen ? Werden Sie in diesem bereich etwas ändern ?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Nieland,

verzeihen Sie, dass ich erst jetzt antworte; Ihre Frage ist mir bei der Flut der Mails schlicht "durchgerutscht".

Zur Sache: Sie wissen sicherlich, dass DIE LINKE seit Jahren fordert: "Hartz IV muss weg!" SPD und Grüne haben mit der Zerschlagung der Arbeitslosenversicherung genau diese Zielgruppe, die Sie ansprechen, zu Menschen gemacht, die plötzlich Bittsteller "beim Amt" werden - das ist menschenunwürdig und muss durch eine sanktionsfreie Grundsicherung auf Pfändungsfreigrenze ersetzt werden, mindestens 1050 Euro.
Kurzfristig wird DIE LINKE im nächsten Bundestag dafür streiten, dass der Hartz-IV-Satz sofort auf 500 Euro angehoben wird, damit in einem ersten Schritt erst einmal eine kleine Verbesserung stattfindet.
Aber DIE LINKE hat nicht ihren Frieden mit diesem menschenunwürdigen System gemacht, sondern möchte die Arbeitslosenversicherung wieder zu einer solchen umbauen, also mit Anerkennung der Zeiten der Arbeitslosigkeit in der Rentenversicherung, mit echter Weiterbildung und nicht Parkschleifen.
DIE LINKE fordert einen gesetzlichen Mindestlohn von 10 Euro, aber auch die Umverteilung von Arbeit durch Arbeitszeitverkürzung, was Arbeitslosen wieder zu Beschäftigung verhelfen würde.
Mit einem Öffentlich geförderten Beschäftigungssektor wollen wir Menschen, die derzeit keiner regulären Arbeit nachgehen, neue Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt eröffnen - aber sinnvolle, existenzsichernde und tariflich abgesicherte Arbeitsplätze, keine 1,50€-Sklavenarbeit.
Dafür braucht der Staat mehr Steuereinnahmen: DIE LINKE will alle Menschen mit mehr als 6000 Euro pro Monat pro Person stärker steuerlich belasten; die anderen entlasten; die Einkünfte bis 1000 Euro pro Monat steuerfrei stellen.

Das ist das Konzept DER LINKEN, das Sie hoffentlich überzeugt.

Mit freundlichen Grüßen

Gunhild Böth